|
|
Während Jonathan einkaufen ging, schaute er sich nach willigen Kämpfern um, die bereitwaren sich in seinen Sold zu stellen. Er klapperte ebenfalls die Magieakademie in Eridion ab, ob es Freiwillige gab, die ihn begleiten wollten. Darüber hinaus schickte er noch eine Nachricht an seine alte Bekannte der Akademie zu Uthmark, um dort weitere Freiwillge zu finden. Zu guter Letzt schickte er eine ungewöhnliche Nachricht hinaus, an eine ganz spezielle Mannschaft mit ihrem Schiff....
Ceterum censeo Daskriminem esse delendam!
Jonathan brachte seine Briefe auf den Weg und hoffte auf schnelle Rückmeldung. Jede Information die er in die Verhandlungen mitnehmen konnte, musste ihm von Nutzen sein.
Er wurde in der Akademie willkommen geheißen und mit dem gebührenden Respekt bewirtet. Man lud ihn zu einem Rundgang und einem Besuch in der Vorlesung "Magica Pugna Applicatae - Vorbereitungskurs auf die Probe des Magus Galad, mit praktischem Schwerpunkt", von Magister Knassus von Unterfels, ein. Wenn einer Verrückt genug wäre... Aber nein, bezüglich einer Exkursion nach Kerran konnte man ihm leider keine Hoffnungen machen, so gerne man ja auch würde...
In den Tavernen der Stadt war es Jonathan ein leichtes, Kämpfer zu finden die nur zu gerne einen Priester bei seinen täglichen Aufgaben begleiten würden aber für einen ganzen Feldzug sah die Sache schon anders aus. Außerdem war es fraglich, wie diszipliniert jene Krieger in Bezug auf Eradan und Jonathan's Verbot zur Plünderung reagieren würden. Dafür waren die Preise etwas niedriger als jene, die Haus Steinfaust aufrief.
Und, es zeigte sich als glücklichen Zufall, dass Jonathan gerade an diesem Tage den Weg in genau jene Taverne fand, denn er wurde gerade Zeuge, wie an einem Tisch ein Streit zwischen zwei Gästen ausbrach:
"Als ich Alkohol sagte, meinte ich einen starken Brand, kein Bier! Und nein, auch keinen Likör!" Eine kurz gewachsene Frau bedachte eine Gruppe grobschlächtig aussehende Krieger mit strengem Blick. Sie trug eine weiße Haube und praktische Kleidung, in hellen, naturbelassenen Stoffen.
Als Antwort erhielt die Dame schallendes Gelächter. Der Krieger, den sie angesprochen hatte, hob seinen Krug: "Beruhig dich Sigune, wir sorgen schon dazu, dass du noch was kriegst! Wir wollen doch nicht, dass du und die anderen sich die ganze Zeit wie saure Gurken benehmen", weiteres Gelächter folgte und die Dame schnaubte agitiert.
Der Wirt war zackig und stellte ihm zwei Becher aus Ton hin - einen kleinen mit einem starken Brand und einen normal großen mit Apfelsaft.
Mit den halb-gemurmelten Worten: "Das war alles ein furchtbarer Fehler", wandte sich Siune von dem lachenden Tisch ab und stand für einen Moment etwas hilflos im Raum.
Jonathan war etwas irritiert, daß der Wirt der Lady nicht den Becher gebracht hatte, aber zuckte mit den Achseln und nahm den Becher ging in die Richtung der Frau und bot ihr den Becher Schnaps an. "Der Wirt schlägt Euch dieses Gesöff vor. Libos möge es segnen."
Möge der Wind in Deinem Rücken nie Dein Eigener sein!
"Danke ich trinke nicht", sagte sie trocken. Dann wurden ihre Züge sanfter: "Ich danke Euch für eure Gastfreundschaft... Ihr habt mich eben gehört, nehme ich an? Ich muss mich für meinen Ausbruch entschuldigen, ich wollte niemanden stören. Es ist nur, ich hatte unsere 'Reisegefaehrten' gebeten einige Besorgungen zu machen und nun stelle ich fest, dass sie das Geld versoffen haben", sie massierte sich die Schläfe. An ihrem Handgelenk konnte Jonathan ein ledernes Armband mit einem Eulenmotiv erkennen.
Jonathan stellte den kleinen Becher Schnaps auf den Tisch der Gefährten der Frau und meinte trocken, "Wohl bekommts!" und wendete sich wieder der Frau zu. Lächelnd fragte er: "Darf ich die Lady dann auf einen Apfelsaft einladen?" Die Eule am Handgelenk könnte auf Sinas hinweisen, vielleicht hätte er hier eine schlagkräftige Gruppe an Leuten vor sich. UND wenn dem so war und ihr Geld versoffen war, könnte er sie möglicherweise anheuern.
Möge der Wind in Deinem Rücken nie Dein Eigener sein!
Mit einem fröhlichen: "Auf den Spender!", verschwand der Schnaps.
"Danke, dass wäre sehr nett von Euch", sie lächelte ihn an: "Es macht mich glücklich zur Abwechslung mal in ein gütiges Gesicht zu schauen. Darf ich fragen, zu wem es gehört und was euch hierher geführt hat? Dies hier ist schwerlich ein Tempel."
"Es freut mich wie gesagt sehr, Euch kennenzulernen, verehrter Pather. Natürlich können wir uns gerne setzen!", sie wies zu einem Tisch hin, den sie beanspruchten. Er war in Sichtweite der Krieger jedoch aufgrund der Lautstärke, nicht in Hörweite, solange man es nicht drauf anlegte.
"Mein Name ist Sigune, Schwester des Klosters zu Gundrusheim. Ich und meine Schwestern sind sozusagen unfreiwillig auf Wanderschaft..."
"Ja, das tun wir. In unserem kleinen Kloster ehren wir Sinas und tun unseren Teil um seinem Vorbild gerecht zu werden: Man sagt, unsere Vor-väter wanderten einst durch das Land und verzweifelten, weil sie kränklich und alternd waren und immer und immer wieder abgewiesen wurden. Sie beteten um Gnade und Sinas und Bregath erhörten sie und überzogen einen Hügelmit einer Decke aus Gundruskraut. Die Medizin, die sie daraus machten, heilten unsere Vorfahren und zum Dank bauten sie einen Tempel um die Götter zu ehren. Sie schworen, niemals würde ein Bedürftiger in Gundrusheim abgewiesen werden", sie seufzte gedankenverloren:
"Mutter Beata hat es immer viel schöner erzählt... Naja, jedenfalls bestand unser Kloster seit vielen Jahren bis vor einigen Wochen das Gebäude in Brand geriet... Wir haben zu viele Schwestern verloren, vorallem die älteren, da es in ihrem Flügel besonders schlimm war. Wir haben alles getan, was wir konnten, doch wir konnten nicht alle retten..."
"Zudem haben wir niemanden, der in der Baukunst bewandert ist: Unsere Zelte sind solide aber keine von uns kann einen Stein auf den anderen setzen. Also haben wir beschlossen uns Hilfe zu suchen: Als wir die letzten Schwestern zur Ruhe gebettet hatten, haben wir uns aufgemacht nach Eridion, um hoffentlich hier Hilfe zu finden."
"Dabei haben wir Wergon's Truppe getroffen und ihnen den Rest unseres Geldes für sicheres Geleit geboten. Es war nicht viel aber es hieß, wir könnten unsere restliche Schuld auch abarbeiten... Nur beginne ich diese Entscheidung langsam zu bereuen."
"Sie haben im Moment keinen Auftrag, nein", sie dachte nach, bevor sie antwortete: "Bisher haben sie uns gut behandelt, wir sind immerhin schon drei Wochen zusammen unterwegs. Aber ich bin nicht sicher, wie zuverlässig sie sind: Ich habe Wergon gesagt, was ich brauche um seine Leute zu versorgen. Ich habe es sogar aufgeschrieben! Und er hat versprochen alles zu besorgen aber anstatt sauberem Leinen und Brand habe ich nur alte Tücher bekommen von denen ich nicht sicher bin, ob sie nicht von irgend einem Karren gestohlen wurden und diese Holzköpfe kippen sich hier einen hinter die Binde."
|
Forum Statistiken
Das Forum hat 897
Themen
und
41279
Beiträge.
|
Einfach ein eigenes Forum erstellen |