#91

RE: an Bord der Abnoba

in Archiv 2016 Allgemein 28.10.2016 10:13
von Pater_Jonathan • 2.962 Beiträge

Jonathan lächelte dünn. "Schönen Dank, daß Ihr mich an meine Herkunft erinnert, Althea. Ich hätte sie fast vergessen. Nichsdestotrotz war Eridmea meine Heimat. Ich gehe fest davon aus, daß unsere gemeinsamer Gastgeber uns bitten, wird daß Thema zu wechseln, wenn es ihn stört. Mir jedoch sind Eure Antworten wichtig genug, gegebenenfalls besser zu fasten."


Was mich nicht umbringt......soll sich schon mal warmlaufen!

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#92

RE: an Bord der Abnoba

in Archiv 2016 Allgemein 28.10.2016 10:18
von Britta • 12.134 Beiträge

Sie zuckte mit dem Kopf zurück, sah ihn leicht schockiert an.
"Nahrung darf nicht verschwendet werden!" Das Dogma kam aus tiefstem Herzen.

Sie musterte den Tisch, Marcian, Wieland. Wieland länger als die anderen, dann seufzte sie.
"Ich erinnere MICH an eure Herkunft, nicht Euch." sie schüttelte den Kopf.
"ihr werdet nicht lange überleben, wenn Ihr keinen findet, der auf Euch aufpasst!"
Die Aussage war eine Feststellung, der Absolutheit innewohnte.

Sie sah zu Wieland, ein fragender Blick, dann zu Marcian, dann zuckte sie mit den Schultern, wendete die Hände nach oben. Anscheinend war es Ihr gleich, ob sie hier antwortete oder wo anders.

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#93

RE: an Bord der Abnoba

in Archiv 2016 Allgemein 28.10.2016 10:37
von Pater_Jonathan • 2.962 Beiträge

Jonathan nickte ernst. "Bei diesem Gedanken handelt es sich um eine Mehrheitsmeinung. Daher freue ich mich immer wieder, daß es in der Tat Personen gibt, welche auf mich aufpassen. Manche betrachte ich als Freunde, manche bezahle ich, manche tun dies aus Pflichtgefühl....Und bei manchen bin ich mir nicht sicher..." Der letzte Teil war mehr für sich selbst und leiser gesprochen. Irgendwie konnte er Elisabeth nicht einschätzen. Aber er wäre glücklich sie Freundin nennen zu dürfen, dessen war er sich sicher.


Was mich nicht umbringt......soll sich schon mal warmlaufen!

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#94

RE: an Bord der Abnoba

in Archiv 2016 Allgemein 28.10.2016 10:38
von Wieland • 1.185 Beiträge

Wieland war dem Gespräch bislang, schweigend doch aufmerksam gefolgt. Das Jonathan aus dem nichts heraus nach Ihrer Rolle beim Tod mehrerer Person fragte überraschte ihn gewaltig. Das auf die Anschuldigung keine Reaktion der völligen Verwunderung kam, überraschte ihn ebenso.

"Pater ihr überrascht mich mit dieser Anschuldigung, und Althea ihr überrascht mich, dadurch, das Eure Reaktion zumindestens die Möglichkeit offenlässt, das ihr beim Tod mindestens einer Person eine Rolle gespielt habt.

Auch wenn mir nur wenige Dinge heilig sind, das Leben eines jeden Menschen ist erst einmal heilig. Einen anderen Menschen zu töten halte ich nur dann für vertretbar, wenn dadurch das eigene Leben geschützt wird, oder das Dritter die sich in dem Moment nicht angemessen verteidigen können.

Solltet ihr also diese Frage nicht hier und jetzt beantworten, werde ich euch diese Frage erneut stellen bevor ich weiter mit euch zusammenarbeiten werde."

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#95

RE: an Bord der Abnoba

in Archiv 2016 Allgemein 28.10.2016 10:54
von Britta • 12.134 Beiträge

Sie sah ihn verblüfft an, dann überlegte sie, nickte zögernd. Mehr an Jonathan als an Wieland gerichtet, obwohl es wohl auch für ihn gesagt sein konnte, sagte sie
"Ihr seid hier sehr fremd...und eure Welt muss schön gewesen sein, so wie die Inseln der Herzlande, wo das Leben leicht und einfach ist."

sie sah Wieland an, anscheinend war er ihr für einen Augenblick wichtiger als Jonathan.

"es gibt dutzende von Gründen andere Wesen zu töten. Dass Leben heilig ist... ist eine sehr seltsame Vorstellung. Ehrlich gesagt...verstehe ich noch nicht einmal richtig, was ihr damit meint." Sie runzelte die Stirn, dachte wohl wirklich über diese Aussage nach.

"heilig würde bedeuten...den Göttern wichtig, oder? Aber..mh...also...wenn jemand HEILIG ist, dann ist er Gefäß seines Gottes und ich kenne kein Wesen, auf das das zutrifft. Und...der würde dann ja auch beschützt, oder? ich meine...ich habe niemals jemanden getötet, der Gefäß einer Gottheit war...soviel ich weiß." fügte sie vorsichtig hinzu, schüttelte dann aber den Kopf. "nein, da bin ich mir sicher, das hätte ich gemerkt. Wie...kann Euch etwas heilig sein? Oder...jedes Leben eines Menschen? Und ...warum nur Menschen? ich meine...ist Elfen töten in Ordnung?"

Verwirrt sah sie ihn an.

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#96

RE: an Bord der Abnoba

in Archiv 2016 Allgemein 28.10.2016 11:16
von Wieland • 1.185 Beiträge

"Die einfachste Frage zuerst: Nein nicht nur Menschen, darunter fallen für mich auch menschenähnliche Wesen wie Elfen, Zwerge, Gestaltwandler, Orks, Goblins und Trolle. Wobei es grade bei den letzteren Spezies durchaus Gegenden gibt in denen die Konflikte soweit Eskaliert sind, dass diese jederzeit eine direkte Gefahr darstellen. In anderen Gegenden ist aber auch ein friedliches Mit- oder zumindestens Nebeneinander möglich.
Aber ich habe keine Probleme damit wenn eine Kuh geschlachtet wird, damit ich Fleisch auf dem Teller habe. Oder ich im Labor Ratten und Mäuse als Versuchstiere einsetze.

Nun die meisten Götter die ich bislang auf meinen Reisen kennen gelernt habe, hatten ein Gebot 'Du sollst nicht töten'. Woraus ich schließe, dass diesen Göttern das Leben jeden Menschens wichtig ist. Aber andererseits haben die Göttern den Menschen einen freien Willen gegeben. Denn ohne freien Willen glaube ich nicht, dass das Gebet eines Menschen einem Gott Macht verleihen würde. Denn was ist das Lob eines Schauspielers wert, den ich dafür bezahle den ganzen Tag hinter mir herzulaufen und meine Taten zu preisen?"

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#97

RE: an Bord der Abnoba

in Archiv 2016 Allgemein 28.10.2016 11:18
von Pater_Jonathan • 2.962 Beiträge

Jonathan nahm diese Antwort äußerlich ungerührt auf, innerlich krümmte er sich aber zusammen. Oh, Pathor du meinst, sie könnte eine gute Verbündete sein und hat doch keine Achtung vor dem Leben. Das ist mir hier auf Uthmark jetz schon so häufig begegnet... Du sagst ich soll ihnen die Hoffnung nicht nehmen, aber besteht denn überhaupt noch welche? Wir zerfleischen uns selbst und der Feind von außen nimmt sich die Reste. Ist es überhaupt so, daß Grund zur Hoffnung da ist?


Was mich nicht umbringt......soll sich schon mal warmlaufen!

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#98

RE: an Bord der Abnoba

in Archiv 2016 Allgemein 28.10.2016 11:23
von Wieland • 1.185 Beiträge

"Und wenn ich den Wert des Lebens eines anderen niedriger ansetze als den Wert meines eigenens, dann heißt das im Endeffekt, dass das Leben des anderen Wertlos ist. Und ich kann jeden 'Grund' dafür nehmen ihn zu töten, und wenn es nur Langeweile ist.

Und diese Geringschätzung fremden Lebens ist sicherlich auch eine Ursache dafür, das Goldhügel so aussieht wie es jetzt aussieht."


zuletzt bearbeitet 28.10.2016 11:27 | nach oben springen

#99

RE: an Bord der Abnoba

in Archiv 2016 Allgemein 28.10.2016 11:31
von Britta • 12.134 Beiträge

Sie sah ihn verwirrt an.

"die Schlussfolgerung ist inkorrekt. Dass ein anderes Leben WENIGER wert ist als das eigene bedeutet nicht seine wertlosigkeit. In eurem Beispiel schätzt ihr den Wert eures Amüsements - mangelnde Langeweile - höher ein als ein anderes Leben. Das erscheint mir ... absurd. Während es mir logisch erscheint, dass ich in einem Kampf auf Leben und Tod den Wert MEINES Lebens höher schätze als den des gegenüber. Denn wenn das nciht der Fall wäre - wäre es dann nicht gleich, wer gewinnt? Dürfte ich dann überhaupt um mein Leben kämpfen? Wer gibt mir das Recht, wenn alles Leben gleich wert ist, mein eigenes höher zu schätzen?"

Sie schüttelte den Kopf.

"Die Annahme jedes Leben sei soviel wert wie das meine ist bescheuert. Wenn ihr das verallgemeinert hat keiner das Recht jemand anderen zu töten, niemals. Oder für ihn zu sterben. Kein General darf das Opfer seiner Männer verlangen, kein Mann seine Familie vor Räubern verteidigen. Die wollen doch nur vergewaltigen, warum sie also töten? Wenn das Leben aller gleich viel wert wäre, wieso hätte er dann das Recht, das Leben seines Kindes oder die Unversehrtheit seiner Frau so hoch zu schätzen, dass er die Angreifer erschlägt?"

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#100

RE: an Bord der Abnoba

in Archiv 2016 Allgemein 28.10.2016 12:37
von Wieland • 1.185 Beiträge

"In dem Moment in dem ich anfange einem Leben einen anderen Wert zuzuschreiben, beginne ich die Gewichte zu verschieben. Und wenn ich der Meinung bin, dass es erlaubt ist die Gewichte zu verschieben, kann ich es soweit dehnen bis jeder noch so absurde Grund akzeptabel erscheint.

Und in dem Moment in dem ich sage das Leben des Angreifers ist meinem gleichwertig, bin ich frei zwischen zwei gleichwertigen Dingen zu entscheiden. Und ich wäre blöd mich nicht für das eigene Leben zu entscheiden. Sollte ich aber in einer Situation sein, in der mein Leben nicht in Gefahr ist, und ich den Angreifer unschädlich machen kann ohne ihn zu töten, sollte ich die nicht tödliche Variante wählen.

Da habt ihr recht, ich bin der Meinung niemand hat das Recht jemand anderen zu töten, ausser zur als letztes Mittel zur Verteidigung der eigenen Lebens, oder das wehrloser Dritter.

Wenn sich die Soldaten freiwillig dafür entschieden haben Soldat zu werden, dann haben sie damit eingewilligt, dass der General über ihr Leben entscheiden darf.

Darf ich mich und meine Familie gegen Räuber verteidigen? Natürlich, aber mit den der Bedrohungssituation angemessenen Schritten. Diese beinhalten aber in dem Moment wo das Leben bedroht ist, auch tödliche Gewalt."

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#101

RE: an Bord der Abnoba

in Archiv 2016 Allgemein 28.10.2016 13:00
von Britta • 12.134 Beiträge

Sie dachte nach.

"ich mag das Bild mit den Gewichten, welche verschoben werden. Aber... ihr habt ein Problem. Ihr sagt, erstmal sind alle Gewichte, also alle Leben, gleich schwer. Nun nehmt ihr euch das Recht heraus, sie zu verschieben, ein Leben als schwerer zu werten, als kostbarer als das andere. Euer eigenes, das euer Lieben. Und ihr gesteht es anderen ebenfalls zu, einem General zum Beispiel. Ganz ehrlich..." sie sah ihn an "ist euer Entsetzen nicht einfach...bigott? Unbedacht? Was tut der Räuber anderes als ihr? Was macht den Mörder zum Mörder? ist es nur DAS LEBEN, dass gleich gewichtet wird, ist das die Grundlage von allem? ich garantiere euch, wenn ich hier in diesen Raum eine alte Frau hereinführe, am Ende ihrer Kraft und ein Kind in der Wiege und sage: einer von beiden muss sterben, damit der andere lebt...ihr werdet so wie jeder andere bereit sein, die Frau zu opfern um das Leben des Kindes willen. Also scheint auch Jugend einen wert zu haben, oder? Als die königliche Familie abgeschlachtet wurde, sprach alles über die grausam zugerichteten Opfer, den armen König, die Königin, die Kinder - niemand sprach von dem Leichenberg der Soldaten und Sardukar, durch die der Angriefer sich metzeln musste. Anscheinend ist das Leben eines Soldaten weniger wert als eines königs?" sie schnaubte.

"ich könnte noch viele Beispiele nennen. Die Jungen vor den Alten, die Euren vor den Fremden, die Mächtigen vor den Unwichtigen - alles unterschiede, alles unterschiedliche Gewichte. Und egal was ihr behauptet, am Ende sind wir gleich: es geht um das Überleben. Ihr wählt vielleicht instinktiv, wählt mit vielen Worten und Entschuldigungen, ich wähle überlegt, doch am Ende wählen wir gleich: wir wollen überleben. Das unsere. und das derer, die uns kostbar sind."

Sie sah ihn ernst an. "Wie viele würdet ihr töten, wenn ihr ein Heilmittel für eine Insel bekämt? Wie viele opfern, wenn ihr einen weiteren Kataklysmus verhindern könntet?"

Sie sah zu Jonathan, zu Marcian.

"Wie viele würdet ihr opfern, um diese Welt, die nicht Eure ist, zu retten? Wie viele Krieger, Alte...Kinder?"

Sie sah wieder zu Wiland.
"Eure Worte sind groß, aber vielleicht solltet ihr noch einmal nachdenken, wie weit ihr gehen würdet - und für was - und ob Euch wirklich JEDES Leben heilig ist. Große, edle Worte...aber sind sie wahr? Denn wenn sie es sind, dann habt ihr etwas, das noch nicht einmal ich habe: einen Preis für Heiligkeit."


zuletzt bearbeitet 28.10.2016 13:02 | nach oben springen

#102

RE: an Bord der Abnoba

in Archiv 2016 Allgemein 28.10.2016 13:20
von Wieland • 1.185 Beiträge

"Was macht den Mörder zum Mörder? Er tötet jemanden in einer Situation in der es nicht darum ging zwischen zwei Leben zu entscheiden. Er tötet für Dinge von geringerem Wert.

Wie viele und wen würde ich opfern um mich zu retten? einen Freund? eine Insel voller Unbekannter? eine Welt? Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht, und ich hoffe es nie herausfinden zu müssen. Denn diese Entscheidung wird mir nicht leicht fallen und ich werde mich danach immer wieder fragen ob es die richtige war."

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#103

RE: an Bord der Abnoba

in Archiv 2016 Allgemein 28.10.2016 13:27
von Britta • 12.134 Beiträge

sie schnaubte.

"Er tötet für Dinge von geringerem Wert... also ist das Leben eines Menschen, Trolls, Elfen, das höchste aller Güter? NICHTS gibt es darüber hinaus, das wertvoller wäre? Wirklich - gar nichts?"

Sie sah zu Jonathan, dann wieder zu Wieland.

"ich traf Menschen in dieser Welt, die erschlugen andere, weil diese Götzen anbeteten. Sie sagten, es gäbe Dinge, die wichtiger wären als das Leben. ehre. Glaube. reinheit. IDEALE." sie starrte ihn an.
"Jeder, der einen anderen erschlägt, um das Königreich einig zu halten, weil er sonst den Krieg fürchtet...jeder Ordens der Reinheit Mann, der ein schiff versenkt, dass die Quarantänen bricht...jeder Priester der einen Nekromanten dem Tod übergibt, weil der Untote erchafft - nach Eurer Rechnung sind sie alle Mörder."

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#104

RE: an Bord der Abnoba

in Archiv 2016 Allgemein 28.10.2016 13:44
von Wieland • 1.185 Beiträge

"Ja, es gibt nichts wertvolleres. Und wenn jemand sagt Dinge sind wertvoller als das Leben, so sollte er das eigene Leben meinen. Jedem steht es frei für das zu sterben was ihm wichtig ist. Aber jemanden zu töten weil er eine andere Vorstellung von Ehre, Glaube oder Reinheit hat? nein.
Ich bin sogar der Meinung man sollte einen Mörder nicht zur Strafe hinrichten, wenn man ihn durch lebenslange Kerkerhaft an weiteren Morden hindern kann.

Jemanden erschlagen weil er einen Götzen anbetet, definitiv Mord.
Jemanden erschlagen der zu Umsturz, Mord und Totschlag aufruft?
Jemand der die Quarantäne bricht? Nun bei dem ist davon auszugehen, das er eine unmittelbare Gefahr für das Leben anderer darstellt, die sich in dem Moment nicht wehren können. Hier kann tödliche Gewalt gerechtfertigt sein."

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#105

RE: an Bord der Abnoba

in Archiv 2016 Allgemein 28.10.2016 13:48
von Britta • 12.134 Beiträge

sie schauderte.
"ihr seid ein überaus grausamer Mann, Wieland Westfurt, wenn ihr jemanden zu lebenslanger Kerkerhaft oder Arbeit auf der Strafinsel verurteilt. Wie kann ein Leben, Tag für Tag unter Schmerz, Schlägen und Hunger, besser sein als schneller schwertstreich?"

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