#1

Der Morgen danach in der Taverne

in nach dem RC 10 04.01.2024 18:15
von Pater_Jonathan • 2.990 Beiträge

Langsam und vorischtig war Jonathan die Treppe heruntergetapert und setzte sich mit einer Tasse Tee in die Taverne. Er war heiser, nach dem gestrigen Tag und reichlich k.o. Trotzdem umspielte ein zufriedenes Lächeln sein Gesicht als er die müden Beine hochlegte und die Hände hinter dem Nacken verschränkte.
Es war geschafft. Der Fünfte vernichtet, die Gefahr gebannt.
Der Priester grübelte, was sich nun in Eridmea ändern würde. Gab es auf Rhyat noch Untote, nun nachdem der 5. getötet und damit sein Fluch möglicherweise aufgehoben worden war? Hätten die Daevaren noch Befehl weiter zu kämpfen oder gingen sie in Hibernation? War Mandrakis von dem anderen König kommender 'Tage besiegt worden? Wie würden die Götter nun weiter miteinander umgehen? Was würde Eridmea für ihn persönlich weiter bereithalten? Insgesamt fand er, die Götter hatten es sich mit einer Nacht in der Herberge ein bisschen leicht gemacht. Gut Mortem würde ein Gott werden (Jonathan fand es immer noch äußerst befremdlich sich Mortem Tha als Gott der Gnade vorzustellen), aber wie der Heilige gesagt hatte, sie hatten zusammen gesiegt. Als Kaintor den Quader zerschlug, bekam er einen Kontinent geschenkt, von den anderen Geschenken ganz zu schweigen. Jonathan wäre schon mit viel weniger zufrieden... Eine hübsche kleine Insel als Selbstversorger für eine Biblothek zum Beispiel und irgendwann in Pathors Bibliothek an Pathoriels Seite zu stehen...
Leise grinsend lachte er immer noch. Tanesh hielt es ja auch nicht für nötig ihr Versprechen zum Sieg über Moluk K`than einzuhalten.


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#2

RE: Der Morgen danach in der Taverne

in nach dem RC 10 04.01.2024 21:32
von Twi-Chan • 224 Beiträge

Kopfschmerzen...wie lange war es her, dass so etwas einfaches wie Alkohol ihr so zugesetzt hatte? Das musste Jahrhunderte her sein, definitiv vor Axtfall, vor der Zeit ehe Azroth ihre Körper so verändert hatte, dass sie zu den Jägern werden konnten, die Moluk'kthan in Ketten gelegt und bewacht hatten. Zumindest bis er die Gelegenheit bekam den Spieß umzudrehen und er sie anschließend jahrhundertelang geistig folterte. So sehr, dass sie sich letztes Jahr noch nach jedem Aufwachen fragen musste, ob alles um sie herum echt war oder nicht doch nur wieder eine seiner kranken Fantasien, die ihr Hoffnung machen sollten, ehe er sie erneut versuchte in Verzweiflung zu stürzen und zu quälen...

"Urgh...", Azria rieb sich die Schläfe, während sie auf das Namensschild der Schänke blickte, ehe sie langsamen Schrittes diese betrat. So unangenehm dieser morgendliche Kater auch war, so sehr war er auch irgendwie Segen für sie, sie musste nicht mehr fragen, ob das hier echt war, der Sieg über den Fünften war kein Traum gewesen. Moluk'kthan war nicht mehr, genauso wenig wie ihr alter zerschundener Körper, welcher durch die Vermischung mit einem Astralwesen zwar robust und mächtig war, aber auch an Menschlichkeit verloren hatte und irgendwie gefühlstaub und abgestumpft wirkte. Der reale Schmerz den sie gerade fühlte, bewies das genaue Gegenteil, sie existierte nicht einfach nur, sie lebte und fühlte wieder Dinge, die sie zuletzt vor einer halben Ewigkeit gefühlt hatte, aus einer Zeit, wo sie nichts weiter war, als ein einfacher Mensch, der sich Azroth verschrieben hatte.

Träge schleppte sie sich zur Theke und machte sich einen Früchte-Tee, nur eins der vielen Dinge, die sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt hatten und im Duft und Geschmack so viel besser geworden waren. Sie schloss die Hand um die Tasse und lächelte leicht als sie die Hitze der Tasse spüren konnte, ehe sie mit eben dieser sich im Raum umblickte. Da fiel ihr Blick auf eine vertraute Gestalt und sie musste unweigerlich an jenen schicksalshaften Moment im magischen Käfig zurück denken. Zwar sah er dort aus wie einer von Moluk'kthans Anhänger, aber es war eindeutig Pater Jonathan gewesen, der ihr das Leid linderte und in jenem Moment ihren entkräfteten Geist mit seinen Worten neue Hoffnung schenkte. Was wäre wohl passiert, wenn er vor gut 500 Jahren nicht dort gewesen wäre?

Ihre Erinnerungen sagten ihr, dass sie sich letztes Jahr bedankt hatte, doch wirkte das rückblickend vielleicht doch etwas sehr dürftig, da ihre Prioritäten damals woanders lagen. "Zeit das auszubessern...", murmelte sie leise und ging zu seinem Tisch, wo ihr sein Grinsen auffiel. "Guten Morgen Pater Jonathan, wirken die Ereignisse des vergangen Tages auf euch noch so unwirklich oder steckt hinter eurer Mimik noch etwas anderes?", fragte sie leise, wobei sie selbst aussah, als ob sie die halbe Nacht durchgefeiert hatte, was für Azria vermutlich auch ein untypisches Bild abgab.


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#3

RE: Der Morgen danach in der Taverne

in nach dem RC 10 04.01.2024 23:15
von Pater_Jonathan • 2.990 Beiträge

Für einen kleinen Moment wirkte der Kater wie ein Kätzchen, daß beim Naschen an der Sahne erwischt worden war. Bereitwillig machte er Azria Platz. "Setz Dich gerne zu mir Azria. Außerdem finde ich wir sollten langsam zum 'Du' übergehen. Nach all dem was wir miteinander erlebt und durchgestanden haben, wird hier die Förmlichkeit überschätzt. Außerdem sind wir Geschwister im Geiste des Pantheons." Er sah in seine Tasche, wühlte ein bisschen und schob ihr ein kleines in Papier eingewickeltes Kügelchen zu. "Weidenrindenessenz, " erklärte er. "Schmeckt widerlich, wird bei deinem Kopf aber wahre Wunder bewirken. Nicht nachdenken oder drauf kauen sondern mit einem guten Schluck Tee herunterspülen."
Dann dachte er über Ihre Frage nach. "Ich schätzte, es wird noch dauern, bis ich dass alles verinnerlicht habe. Ich denke immer noch manchmal darüber nach, ob der Folterknecht wirklich vernichtet ist, oder ich in meinem eigenen Wunschtraum hänge, da wird es noch länger dauern bis ich die Vernichtung des Grundübels realisiere."


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#4

RE: Der Morgen danach in der Taverne

in nach dem RC 10 05.01.2024 01:24
von Twi-Chan • 224 Beiträge

Sie wirkte kurz etwas überrascht, lächelte dann aber und nahm Platz, "Geschwister im Geiste des Pantheons, damit hatte ich nun nicht gerechnet, das bin ich sonst nur von Candrisha, Alongrim und Kain gewohnt, aber ihr habt Recht...ich meine du hast Recht Pater, es ist viel passiert. Schätze es fällt mir noch schwer mich den momentanen gesellschaftlichen Geflogenheiten anzupassen, nachdem ich solange isoliert und in schlechter Gesellschaft war. Zwar habe ich gestern wirklich nicht wenig mit der Meute hier gefeiert, wie man mir ja scheinbar ansieht...", sie lächelte kurz etwas schief und blickte auf das Kügelchen, welches der Pater ihr vorlegte, ".. aber dennoch habe ich gestern auch festgestellt, dass ich mich an mancher Stelle etwas verloren und wie soll ich sagen..unsicher, Fehl am Platz und unbeholfen gefühlt hatte?", sie war unsicher, wie sie es benennen sollte und nahm zunächst mal das Kügelchen und entpackte es.

"Es schmeckt widerlich sagt ihr..äh sagst du? Dann muss es gute Medizin sein, denke ich. Ich bin gespannt, momentan ist jeder Geschmack irgendwie neu für mich und sicher kenne ich Schlimmeres...", sagte sie nach es mutig in den Mund und konnte es natürlich nicht lassen dran zu lecken und drauf zu beißen. Es folgte ein Augen zusammenkneifen, Mund verziehen und der schnelle Griff zur Tasse mit einem großen Zug. "Uwägh~ ist das bitter und uurgh..!", sie schüttelte sich und trank nochmal schnell etwas hinterher. Es braucht ein bischen, bis sie sich wieder gesammelt hatte, war aber überrascht, dass ihr Kopf dann doch nicht wie erwartet hämmerte nach dieser Hektik, "Erstaunlich...aber wie in alten Zeiten, wenn es ekelig schmeckt, hilft es wenigstens. Danke dafür und für die Erfahrung...ich werde mich beim Trinken in Zukunft zurückhalten, jetzt wo ich nicht mehr immun gegen sowas zu sein scheine."

Sie lauscht seiner Antwort und nickte leicht, "Ich verstehe ganz genau, was du meinst, so ging es mir die letzten Tage vor der Vollendung meiner Aufgabe, immer fragte ich mich, ob das real ist, was ich gerade erlebe. Ich hatte Angst davor mich auszuruhen, weil ich dachte, wenn ich die Augen öffne, dann bin ich wieder im Käfig und er ist immer noch da.", sie sah dabei nun etwas ernster aus, zog dann aber kurz einen Mundwinkel belustigt und doch Kopf schütteln hoch, "Und dann als Theove'al sich gegen Azroths Segen aussprach und das Siegel an seinem Schrein niederlegte, spürte ich, wie Azroth die gegebene Macht zurücknahm und mein Astralkörper sich langsam auflöste, da begriff ich, dass meine Aufgabe erfüllt hatte und es war gut so.", sie lächelte leicht und nickte.

"Das Letzte was ich vernahm, war die Wärme von Azroths Feuer, seinem Licht, ehe mein Bewusstsein langsam schwand und mir war als ob ich noch ein letztes Mal seine Stimme hörte. Doch kaum, dass ich meinen Frieden gefunden hatte, wache ich nur gefühlt Sekunden später an einem mir rauchverhangenen unbekannten Ort auf, von meinem nackten Körper bröseln heiße Reste von erkalteten Lava-Gestein oder ähnlichem, beim ersten Atemzug hatte ich das Gefühl, als ob die Luft, die ich atme mich innerlich verbrennt und eine Horde mir Unbekannter in mir bis dahin befremdlichen Kutten murmeln irgendwelche magischen Verse, während sie mich freudig mit großen Augen in ihrer Mitte begaffen. Und jetzt rate mal, was mein erster Gedanke in jenem Moment war? Ich dachte wirklich für einen Moment, dass alles eine Lüge gewesen sei und ich wieder in einer seiner kranken Vorstellungen gelandet wäre, ich hatte so eine Panik in jenem Moment, bis sie mir eine Robe gaben und erklärten, dass ich im Haupt-Tempel von Azroth auf seiner Vulkan-Insel wie durch ein Wunder zurückgebracht worden wäre.", sie fuhr sich kurz übers Gesicht und starrte etwas geistesabwesend vor sich auf den Tisch.

Dann blinzelte sie und nickte nochmal, "Also ja, was ich damit eigentlich sagen wollte war, ja für mich fühlt sich das auch immer noch unwirklich an, auch wenn ich mir zumindest sicher bin, dass ich wirklich dem Käfig entkommen bin und er Geschichte ist.", sie seufzte leicht und trank ihren Tee aus.


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#5

RE: Der Morgen danach in der Taverne

in nach dem RC 10 05.01.2024 07:41
von Saika • 155 Beiträge

Mit einem herzhaften Gähnen betrat Candrisha den Tavernenraum.

Keine lebendigen Schatten hatten mehr in der Nacht gelauert und so hatte di Jägerin es genutzt, die Nacht im Wald zu verbringen. Zu viele Personen waren es ihr die letzten Tage auf zu engem Raum gewesen. Obwohl sie bereits ein Jahr wieder am Leben war, tat sie sich noch immer schwerer mit solchen Gruppen, als es in ihrem alten Leben der Fall war.

Mit einer eigenen Tasse Tee gesellte sie sich zu den beiden im Gespräch. Nur das letzte Gesprochene von Azria bekam sie noch mit.
"Es wird mit der Zeit einfacher, daran zu glauben. Auch wenn die Alpträume lange bleiben." Sanfte und ein wenig traurig lächelnd stupste sie ihre Schwester leicht an.
Mit einem Nicken wandte sie sich an den Pater. "Guten Morgen."


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#6

RE: Der Morgen danach in der Taverne

in nach dem RC 10 05.01.2024 09:34
von Pater_Jonathan • 2.990 Beiträge

Jonathan nickte Candrisha zu. "Moin Mylady. Setz dich doch zu uns. Und was die Alpträume angeht.... Ich werde nie Euer Leid ermessen können, aber ich habe immer noch Alpträume von der Vision in der ich Dich sah, Azria. Ich hoffe, daß Sinas Euren seelen Frieden und Linderung schenken kann."


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#7

RE: Der Morgen danach in der Taverne

in nach dem RC 10 05.01.2024 16:52
von Twi-Chan • 224 Beiträge

Als ihre Schwester sich zu ihnen gesellte, blickte sie auf und lächelte. "Schön dich zu sehen. Und ja, vermutlich hast du recht, wobei euer Leid nochmal ein gänzlich anderes war als das meine.", sie knuffte sie liebevoll an der Schulter und blickte dann etwas bedauernd zum Pater.

"Tut mir leid das zu hören, aber sei froh, dass ich es war, die du gesehen hast und du nicht sahst, was für Bilder er mir vor meinem geistigen Auge zeigte. Bei Kain oder Candrisha hättest du das wohl ungefiltert gesehen, so wie ich hörte.", sie machte kurz eine Pause und blickte zu ihrer Schwester, ehe sie leise ergänzte, "Es ist schon irgendwie ironisch, dass trotz sämtlicher meiner Provokationen, er nicht ein einziges Mal den Käfig geöffnet hat, um tatsächlich selbst Hand anzulegen. Ich weiß im Grunde nicht, ob das was er mir vorgegaukelt hat, sich tatsächlich so angefühlt hätte oder...", ihr Blick wanderte kurz an sich selbst runter, "..oder welchen Unterschied es zu diesem gänzlich menschlichen Körper generell gemacht hätte.", ihre Hand glitt dabei zu dem inzwischen getrockneten Blut bei dem Messerstich auf dem Gewand in etwa Brusthöhe.

Kurz seufzte sie und nickte, "Danke Jonathan, das hoffe ich auch, wobei der Gute mit uns wohl nun generell mehr Arbeit haben wird.", ihr Blick glitt kurz prüfend über den Körper von Candrisha. "Ich weiß nicht, ob es bei dir genauso ist wie bei mir, aber wenn der Pater schonmal hier ist, muss ich euch etwas beichten. Ich hab mich bisher nicht getraut das zu sagen, aber man hatte mich in der Hoffnung zurück geholt, dass ich zumindest ansatzweise noch über die selben Kräfte verfüge, wie noch vor einem Jahr. Und um die Moral oben zu halten, habe ich bei dieser Vorstellung mitgespielt und bin ins Kriegsgebiet gezogen. Aber die Wahrheit ist, dass von der Macht, die Azroth mir als sein Jäger verlieh, so gut wie nichts mehr übrig ist und ich im Kampf gegen den Fünften fast vollkommen nutzlos war. Trotz all meines Wissens, kann ich die Zauber nicht anwenden, meine Kraft reicht gerade mal für ein paar Lehrlingszauber und mein Körper ist so schwach, dass mich vorgestern ein dahergelaufenen Meuchler mit nem einfachen Dolchstoß in die Brust treffen und sogar vergiften konnte. So bin ich niemandem eine Hilfe und kann auch niemanden beschützen, obwohl man sich auf mich verlassen hatte, es tut mir wirklich aufrichtig leid.", sie senkte um Verzeihung bittend ihr Haupt vor den beiden.


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#8

RE: Der Morgen danach in der Taverne

in nach dem RC 10 05.01.2024 19:20
von Saika • 155 Beiträge

Schnaubend schüttelte sie den Kopf bei Jonathans Begrüßung. "Das Mylady kannst du dir für jemanden sparen, den es schmeichelt." Das Grinsen war jedoch deutlich aus ihrer Stimme zu hören als sie sich setzte.

Kurz huschten Schmerzen und eine gewisse Gehetztheit über Candrishas Züge, bevor sie den Kopf abwandt. "Man wird es niemals sehen, aber er hat bei jedem Spuren hinterlassen. Jeder bekam seine persönliche Folter. Jedem wurde das genommen und angetan, was ihm am meisten schmerzte. Darin war Er wirklich gut."

Energisch schüttelte sie den Kopf, um die Erinnerungen los zu werden und lachte, nur ein wenig gezwungen. "Ja, ich glaube, ich bin auch wieder sehr menschlich. Wunden heilen so unglaublich langsam, ich fühle mich plump, langsam und blind im Wald. Aber meine Verbindung zu Candra ist noch genauso stark wir zuvor.
Vielleicht soll es eine Chance sein, neu und anders anzufangen. Nicht, dass ich mir ein anderes Leben als das in Candras Diensten vorstellen könnte oder wollte."


Tul Gôrefest, tul Moskutar, gujan asga nadûr, ongrig graug!

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#9

RE: Der Morgen danach in der Taverne

in nach dem RC 10 05.01.2024 21:54
von Twi-Chan • 224 Beiträge

Langsam sah sie wieder auf und lauschte Candrishas Worten, "Ein Neuanfang oder eher ein Zurückspringen an jenem Moment als wir uns auf der besagten Lichtung das erste Mal begegneten, ehe wir Berufen wurden und wir quasi aufhörten so zu existieren, wie wir damals waren.", dabei blickte sie kurz auf ihre Hand, ihr Körper hatte auch damals schon dieses Alter gehabt. "Du bist am längsten von uns 4 wieder hier und scheinst auch bereits einen neuen Platz gefunden zu haben. Ich meine ich sehe, dass du dir anscheinend mit Balian irgendwas gemeinsam aufgebaut hast und ihr seid jetzt wohl sowas wie ein ein gespieltes Team, ein Rudel oder wie nennt ihr das?", dabei verriet ein Lächeln, dass sie sich für Candrisha wirklich freute, aber ein Hauch von Traurigkeit konnte das geübte Auge ebenfalls darin erkennen.
"Selbst Alongrim kam gestern überglücklich zu mir, um mir mitzuteilen, dass seine Gruppe sich vergrößert hätte, sie also er und Rea haben jetzt eine neue Priesterin und einen weiteren Anhänger seiner Göttin. Ich habe ihn lange nicht mehr so glücklich gesehen und ich freue mich wirklich für ihn...", sie lächelte weiterhin, doch konnte man sehen, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten.
"Ich war auch so glücklich zu sehen, dass es Theove'al gut geht, ich hab mir wirklich Sorgen gemacht, als ich ihn nach dem Sieg nicht wiedergefunden hatte, aber auch er scheint nun mehr Leute um sich zu haben, die sich um ihn kümmern und ihm wohl auch wichtig sind, das hat mich wirklich beruhigt zu wissen und dennoch...obwohl ich weiß, dass all das etwas Gutes ist und ich mich für euch eigentlich freuen sollte, kann ich die Tränen einfach nicht länger zurückhalten, weil ich weiß, was das im Umkehrschluss für mich bedeutet.", noch immer versuchte sie dabei das Lächeln aufrecht zu halten, während ihr nun die Tränen übers Gesicht liefen.


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#10

RE: Der Morgen danach in der Taverne

in nach dem RC 10 05.01.2024 23:22
von Saika • 155 Beiträge

"Rudel oder eben Familie, ja." Glück und Zufriedenheit waren ihr anzusehen. Nur einen kurzen Seitenblick warf sie dem Pater zu. "Ich hätte niemals erwartet, so etwas zu finden. So sehr ich es immer genossen habe, wirkliche Nähe und Gemeinschaft gibt es kaum für jemanden wie mich. Selbst in meiner Heimat wurde ich zwar geschätzt, aber auch immer vorsichtig beäugt. Mein Vater hatte mich noch am ehesten verstanden, aber selbst er war das ein oder andere Mal von meinen Tatsachen schockiert."

Candrisha sackte ein wenig zusammen, bevor sie sich sanft an Azria schmiegte, als deren Trauer sichtbar wird. "Du bist meine Schwester, Familie, und wirst es immer sein. Du hast Theove'al nicht gesehen, als nur ich zurück kam. Du hast seine Freude vor ein paar Tagen gesehen. Ja, er hat seine Leute. Ja, er hat die Akademie. Aber das bedeutet nicht, dass du egal bist oder keine Platz hast. Womöglich sogar dort?"


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#11

RE: Der Morgen danach in der Taverne

in nach dem RC 10 06.01.2024 02:14
von Twi-Chan • 224 Beiträge

Leicht schüttelte sie den Kopf und wischte sich über die Augen, "Ja ihr seid meine Familie, aber für uns gibt es keinen Grund mehr noch wie früher so zusammen zu bleiben, unsere gemeinsame Aufgabe ist erfüllt und jeder von euch hat es verdient sein Leben so zu leben, wie er es schon immer wollte.", sie schmiegte sich ebenfalls etwas an und wischte sich noch einmal die Tränen weg.
"Und was Theove'al betrifft, du magst recht haben, aber für ihn ist seit deiner alleinigen Rückkehr ein ganzes Jahr vergangen, er hat sein Leben weitergelebt, während es in meinen Erinnerungen gerade einmal 2 Wochen her ist. Ich habe den Fehler gemacht und versucht an diese Zeit anzuknüpfen, versuchte es euch gleich zu tun und wollte Zeit mit ihm verbringen, doch am Ende hatte ich eher das Gefühl als würde ich mich ihm ungefragt aufdrängen. Du hättest seine Reaktion am Jahreswechsel sehen müssen, als ich ihn endlich gefunden hatte, ich war so froh und wollte ihn so wie bisher auch in den Arm nehmen, aber er ist zunächst zurück gewichen. Es hat ihn plötzlich richtig Überwindung gekostet dann doch auf mich zu zukommen, hatte ich das Gefühl. Das tat irgendwie weh..., zugegeben er war noch nie der großartig emotionale Typ und mir ist das mit seiner unfreiwilligen Fähigkeit erst danach wieder eingefallen, aber ich dachte eigentlich nicht, dass ich in jenem Moment außer Sorge und Freude irgendwas empfunden hätte, dass diese Reaktion erklärt hätte. Aber vielleicht ist es, weil ich generell plötzlich so viel mehr empfinde als vor einem Jahr noch, vielleicht überfordert ihn mein plötzliches Gefühlschaos, wo er mich doch letztes Jahr als ziemlich abgestumpft kennengelernt hatte?", sie schaute etwas ratlos zu ihrer Schwester und dann zum Pater.

"So oder so habe ich das Bedürfnis mich bei ihm zu entschuldigen, ich habe mich rücksichtslos verhalten und aufgeführt, als wäre ich immer noch seine Mentorin, dabei ist das Vergangenheit und aktuell wäre er mir vermutlich sogar überlegen. Das mit der Akademie mag zwar möglicherweise stimmen Candrisha, aber ich war so dreist mich gestern einfach selbst einzuladen ohne ihn überhaupt zu fragen, ob ihm das recht wäre. Auch wenn wir vor einem Jahr noch davon geredet hatten, dass ich ihn gerne mal dorthin begleiten würde, aber für ihn ist das nun solange her...", sie seufzte leicht, "...um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht mal sicher, ob er das eine oder andere vielleicht nicht nur aus Höflichkeit oder der vergangen Zeit wegen mitgemacht hat. Vielleicht war es ihm eigentlich unangenehm, wie als ich annahm, dass er sich zu uns setzen wollte, aber man eigentlich gesehen hatte, dass er haderte und weitergehen wollte. Im Nachhinein kam ich mir echt unmöglich vor und gestern im Gespräch mit Brea ist mir aufgefallen, dass ich gar nicht weiß, in welchem Verhältnis wir eigentlich im Moment zueinander stehen, da wir auch kaum miteinader geredet haben und wenn gingen die vergeblichen Versuche eher von mir aus, aber ich bin wohl echt nicht gut in so etwas.", betrübt blickte sie auf den Tisch vor sich und dann hoch zum Pater, in der Hoffnung, dass ein weiser alter Mann wie er vielleicht einen Rat wüsste.


zuletzt bearbeitet 06.01.2024 12:10 | nach oben springen

#12

RE: Der Morgen danach in der Taverne

in nach dem RC 10 06.01.2024 08:50
von Britta • 12.148 Beiträge

Im Hintergrund wuselte die Wirtin herum, setzte Kaffee auf und schmierte Brote. Außerdem saß an einem Tisch sehr unauffällig ein reisendes Pärchen, Mann und Frau, in guter, aber einfacher Kleidung, vielleicht Großbauern, wobei er ein herausragend gearbeitetes Schwert an der rechten Seite trug und ein Kettenhemd unter dem Obergewand manchmal aufblitzte.

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#13

RE: Der Morgen danach in der Taverne

in nach dem RC 10 06.01.2024 10:17
von Pater_Jonathan • 2.990 Beiträge

Jonathan war ein wenig verwirrt ob der anderen Reisenden. Er sollte sich wirklich einmal mehr mit seiner Umgebung beschäftigen....
"Ach wisst Ihr Mädels. Erfahrungen und Erlebnisse schweißen zusammen. Uns wird immer ein Band verbinden, daß vielleicht sogar über familiäre Bande hinausgeht. Nur wer dabei gewesen ist, kann das wirklich verstehen, was man fühlt.
Im übrigen betrachte ich mich auch als nicht völlig wehrlos und wurde genauso einfach direkt gemeuchelt. Also mach Dir nichts draus Azria. Deine Kraft wird zurückkehren mit jeder Erfahrung die Du machst. Du hast einen neuen Körper. Bruder Fortunatus hat mir mal erklärt Magie zu weben sei wie ein Muskel. Mehr Training bedeute mehr Kraft."
Als er sah wie Candrisha sich an Azria schmiegte, musste er unwillkürlich lächeln. Jemand zu sehen, der seine Gefühle so ohne scheu ausleben konnte, fand er großartig.


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#14

RE: Der Morgen danach in der Taverne

in nach dem RC 10 06.01.2024 10:20
von Esmeralda • 1.242 Beiträge

Esmeralda betritt die Taverne. Sie wirkt noch nicht ganz wach, in ihre eigenen Gedanken versunken wie sie sich Tee und etwas zu Essen holt ehe sie sich umschaut und die Gruppe beim Pater am Tisch sitzen sieht. Sie geht zum Tisch und fragt: "Darf ich mich dazu setzen?"
'Vielleicht hätte ich nicht die Nacht durchfeiern sollen, aber die Barden waren großartig und die Stimmung einfach unbeschreiblich schön. Die beste Art von Bardenmagie.' denkt sie bei sich.

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#15

RE: Der Morgen danach in der Taverne

in nach dem RC 10 06.01.2024 12:47
von Twi-Chan • 224 Beiträge

Inzwischen hatte Azria ihr Geschicht wieder trocken gewischt und lauschte den weisen Worten des Pater, "Das ergibt irgendwie Sinn, vermutlich konnte ich deswegen auch Brea nicht meine Verbindung zu Theove'al erklären.", murmelte sie etwas überlegend und nickte dabei etwas.
Sie atmete einmal durch und musterte den Pater als dieser vom Meucheln sprach, "Jonathan, ich sage das nur ungerne, aber du hast ein Talent dafür dich am Rande des Todes zu bewegen. Für meinen Geschmack lagst du ein bischen zu oft bei Theove'al und den anderen Heilern auf dem Tisch, bewusstlos möchte ich bemerken, das ist kein gutes Vorbild für den Lehrling, den du anscheinend bei dir hast!", tadelte sie nun etwas.
"Aber was ihr über Erfahrung sagt, ist vermutlich richtig, das bischen Magie ist auf jedenfall besser, als vollkommen ausgetrocknet zu sein und ich kann sie zumindest einsetzen und trainieren. Da fällt mir ein, besitzt ihr zufällig eine Karte vom heutigen Eridmea? Oder vielleicht eher vom gestrigen Eridmea...? Jedenfalls so, wie es letztlich nach dem Axtfall aussah, ich habe es so noch nie in Gänze gesehen.", un man merkte dass ihr Forschergeist nun wieder etwas durchkam.

Dann vernahm sie eine Stimme, die sie gestern schon einmal gehört hatte und blickte sich um. Die Taverne schien voller geworden zu sein, wurde wohl Zeit, dass sie ihre Sentimentalität für sich behielt, sonst würde das vor den falschen Leuten noch peinlich werden. Sicher war der Restalkohol mit daran schuld, ein Teufelszeug war das!
Kurz räusperte sie sich und deutete auf einen freien Stuhl. "Bitte setzt euch doch, ihr seid doch die neue Alogrimonde Priesterin von der Alongrim so begeistert war, richtig? Entschuldigt, aber könntet ihr mir nochmal euren Namen verraten?"


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