#16

RE: Kadramos - Heimat von Ireos

in nach dem RC 9 - 2023 08.01.2024 10:06
von Pater_Jonathan • 2.977 Beiträge

Jonathan hatte den Aufzug genossen, und sich begeistert die Umgebung angeschaut. Als er dann von dem Brett trat leuchteten seine Augen vor Freude und Tatendrang. Er lehnte sich auf seinen Gehstock und meinte trocken. "Also hungrig bin ich gerade nicht. Eher wäre ich für eine Führung und Besichtigung des Schreins. Wen ich dann platt bin, können wir gerne über die Hafenkneipe reden. Ich möchte Brankos Budget ungern belasten und kann in der Kneipe für mich zahlen."


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#17

RE: Kadramos - Heimat von Ireos

in nach dem RC 9 - 2023 08.01.2024 15:17
von Twi-Chan • 221 Beiträge

Branko lachte wieder in typisch lauter Seemannsmanier, "Macht euch um mein Budget mal keine Sorgen! Aber gerne zeige ich euch den Schrein, wundert euch nur nicht, wenn er eher untypisch ist zu dem, was ihr gewohnt seid.", grinste er als würde er da aus Erfahrung sprechen.
Der Ireos-Priester machte eine einladende Geste in die Richtung, aus welcher er vorhin gekommen war, "Na dann folgt mir mal, ich zeige euch alles.", sagte er und horchte ebenfalls auf als der Simurgh zu hören war, sah sich aber nicht danach um, vielleicht wegen der Bauten und Felsen, welche die Sicht erschwerten, aber vielleicht war er es auch nur allzu sehr gewohnt, "Ah, heute haben wir wohl wieder Tiefflieger zum morgendlichen Gruß in der Nähe." schmunzelte er und blickte zum Pater. "Die Geschichte zu den heiligen Vögeln ist euch bekannt Pater?", fragte er, während sich zwischen den Bauten auf einen offenen Weg mit Ausblick aufs Meer traten und Häuser mit mehr Steinmauern sichtbar wurden, deren Baustil definitiv ein etwas anderer war.


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#18

RE: Kadramos - Heimat von Ireos

in nach dem RC 9 - 2023 08.01.2024 16:40
von dudi • 76 Beiträge

Zu dem Vorschlag mit dem Boot nickt sie bestätigend. Die Augen sind beim Hinterherlaufen jedoch ringsum am Sichten von allem was Grün, Pflanze oder anders interessant. "Oder besser für was zuerst." setzt sie die Überlegung fort. Der Klang vom Himmel und die Reaktion darauf lassen ihren Blick dem Hinweis folgen.
"Wow!" und fasziniert beobachtet sie die Gestalt.
"Da könnte man ja tatsächlich drauf reiten, wenn es denn den Simurh recht ist und man nicht eher als Mahlzeit angesehen wird..." stellt dudi neugierig fest.

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#19

RE: Kadramos - Heimat von Ireos

in nach dem RC 9 - 2023 08.01.2024 17:13
von Pater_Jonathan • 2.977 Beiträge

Jonathan drehte sich erstaunt in Richtung der Gestalt um, was zum Henker den ein Simurh sein mochte. Den einuigen heiligen Vogel den er bisher kannte war der Mömpster.


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#20

RE: Kadramos - Heimat von Ireos

in nach dem RC 9 - 2023 08.01.2024 20:49
von Twi-Chan • 221 Beiträge

Grinsend lief Norraiya vorweg, "Ja, das kann man wohl, wenn sie einen lassen. Simurghs sind da sehr eigen, das würden sie nicht jedem erlauben. Und Menschen stehen für gewöhnlich nicht auf ihrer Speisekarte, was denke ich auch an Ireos liegt, man respektiert sich gegenseitig, allerdings sollte jemand ihnen ernsthaft etwas Böses wollen, dann denke ich schon, dass sie diesen zerpflücken würden.", meinte sie etwas überlegend und blieb auf dem neuen Pfad stehen und blickte den Weg suchend hinunter.
Sie standen nun am Dorfende und vor ihnen lag die Taverne und die Läden, welche dieser runter bis zur Anlegebucht folgten. "Ah, ich seh die beiden, sie biegen gerade ab, heißt sie wollen Richtung Dorfplatz! Hier ist die Kneipe, die Branko alternativ angeboten hatte, aber scheinbar interessiert sich der Pater für etwas anders mehr.", stellte Norraiya fest und winkte Dudi schnell heran, ehe sie die Gasse mit den Versorgungsläden hinunter lief, um zu diesen aufzuschließen. "Falls ihr irgendetwas braucht, könnt ihr hier später Besorgungen machen, es gibt hier zum Beispiel einen Bäcker, Fischer, Winzer, Krämer und noch ein paar andere Läden, die Handwerker sind hinten beim Dorfplatz, aber da gehen wir ja jetzt hin und dann kann Branko dir vielleicht noch etwas mehr über die Simurghs erzählen, sie haben nämlich Ireos hier her gebracht.", lächelte sie, während sie ab und an rückwärts lief, um Dudi im Blick zu behalten.
Pflanzen gab es hier an der Küste nicht besonders viele, eher etwas Wiese und Weide konnte man in der Ferne erkennen, manchmal gab es hier und da etwas unverwüstliches Kraut, das zwischen den Bergfelsen rausragte. Die Jahreszeit und der raue teils salzige Meereswind, ließen hier scheinbar nicht allzuviel Begrünung zu, lediglich ein paar vereinzelte Tannen, schienen hier den Umständen besser zu trotzen und hatten eine gute Größe vorzuweisen.

Branko musste wieder grinsen, als er das Gesicht des Paters bemerkte, "Nun anhand eurer Reaktion entnehme ich, dass ihr noch keinen Simurgh kennt. Am Schrein kann ich euch gleich etwas Bildliches dazu zeigen, aber soviel kann ich schon einmal sagen, diese Vögel sind auf unserer Insel heilig gesprochen, da sie Ireos und seinem Vater einst sicheres Geleit zu dieser Insel gaben. Er selbst würde nicht wollen, dass jemand aus Böswilligkeit diesen Kreaturen etwas zu Leide tut oder sie jagt und wenn doch, so kann er sich seines Zornes sicher sein.", sagte er dieses Mal mit etwas ernsterer Miene und lauschte dann wieder auf. "Aber ich denke, dass ich die ganze Geschichte erzähle, wenn Norraiya und eure Begleiterin wieder zu uns gestoßen sind, ich kann sie schon hören."


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#21

RE: Kadramos - Heimat von Ireos

in nach dem RC 9 - 2023 08.01.2024 21:11
von Pater_Jonathan • 2.977 Beiträge

Ireus und seinen Vater? Er erinnerte sich an eine Geschichte, welch der Apollon Priester Solon im Mal erzählt hatte über einen Fliegenden Vater und seinen Sohn, welcher abstürzte als er der Sonne angeblich zu nahe kam. "Ich mag Geschichten. Habt Ihr auch den Vogel Rokh gesehen?"


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#22

RE: Kadramos - Heimat von Ireos

in nach dem RC 9 - 2023 08.01.2024 23:24
von Twi-Chan • 221 Beiträge

Pater Branko legte etwas überlegend den Kopf schief und kratzte sich am Bart, "Rokh sagt ihr? Zumindest ist mir der Name schon einmal unter gekommen, aber gesehen habe ich ihn vermutlich nicht, hier gibt es nur eine Riesenvogel Rasse und das sind halt die Simurghs.", sagte er etwas Schulter zuckend. "Aber es klingt so, als ob ihr ihn gesehen hättet. Könnt ihr ihn beschreiben?", fragte er und hob kurz die Hand Richtung Norraiya, als er sie um die Ecke biegen sah.


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#23

RE: Kadramos - Heimat von Ireos

in nach dem RC 9 - 2023 09.01.2024 11:58
von Pater_Jonathan • 2.977 Beiträge

Jonathan grinste. "Einen Moment." Er hielt an und entnahm seinem Rucksack ein gebundenes blaues Buch. Er blätterte kurz und gab Branko das Buch mit der aufgeschlagenen Seite weiter. "Hier, bitte." [ot: siehe anhängende Datei]


Dateianlage:

Möge der Wind in Deinem Rücken nie Dein Eigener sein!

zuletzt bearbeitet 09.01.2024 11:59 | nach oben springen

#24

RE: Kadramos - Heimat von Ireos

in nach dem RC 9 - 2023 09.01.2024 13:29
von Twi-Chan • 221 Beiträge

Branko blieb ebenfalls stehen und nahm das Buch in die Hand um darin zu lesen. "Oh ganze Häuser sogar, das ist beachtlich." sagte er überrascht. Danach grinste er breit, "Drachen als natürliche Feinde also, na dann brauchen wir uns ja keine Sorgen machen, dass ein solcher hier auftaucht.", meinte er zuversichtlich und gab dem Pater dankend das Buch zurück.


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#25

RE: Kadramos - Heimat von Ireos

in nach dem RC 9 - 2023 09.01.2024 13:41
von Pater_Jonathan • 2.977 Beiträge

"Beruhigend, bitte erzähle mir mehr über die Simurghs", nahm Jonathan den Gesprächsfaden wieder auf. "Das schreit nach einem Eintrag in einem weiteren Band."


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#26

RE: Kadramos - Heimat von Ireos

in nach dem RC 9 - 2023 09.01.2024 16:17
von dudi • 76 Beiträge

"Ui... Kann man sich mit ihnen verständigen? Leben sie in den Bergen und kommen wir da vorbei?
Und du hattest kurz erzählt, daß Ireos hierher gebracht wurde von ihnen. Kaintor hat da wohl Grimm gegen die Kinder von Inesh, wo er nicht der Papa. Aber gerne höre ich noch mehr Geschichten..."
Ist mit Pausen zu hören, während die Schelmin Ireos Priesterin folgt und gleichzeitig sich umschaut.

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#27

RE: Kadramos - Heimat von Ireos

in nach dem RC 9 - 2023 10.01.2024 01:36
von Twi-Chan • 221 Beiträge

"Aber gerne doch und vielleicht interessiert es die Damen ja auch, ich höre da gerade ein ähnliches Thema.", sagte er und nickte Dudi und Norraiya einmal zu, die wieder zu ihnen stießen. "Ach, dann habt ihr auch den Simurgh vernommen?", fragte Norraiya schmunzelnd den Branko und den Pater zurück und wandte sich dann aber noch einmal zu Dudi. "Wenn ihr zum Tempel geht, werdet ihr auf jedenfall ein paar der Nester zu sehen bekommen, also ja die werdet ihr nochmal etwas genau bestaunen können. Mit der Kommunikation ist das aber so ne Sache...", sie überlegte und schaut dabei kurz zu Branko.
Dieser sah sich aufgefordert die Frage zu übernehmen und ergänzte, "So genau kann man das nicht sagen, sie sind intelligent keine Frage, aber ich denke man kommuniziert weniger mit Worten als mit der Ausstrahlung, welche man an sie vermittelt, mit ihnen. Hmm, man könnte sagen, dass sie uns sehr gut lesen und einschätzen können, so wissen sie oft auch schon auf Distanz, ob man ihnen freundlich oder feindlich gesonnen ist.".
Langsam setzte er sich wieder in Bewegung Richtung Dorfplatz und erzählte weiter, "Ich habe einmal gesehen, dass einer der Söhne des Dragmar auf einem Simurgh geritten ist, sie wirkten als verstünden sie sich ohne Worte und waren wie ein eingespieltes Team, aber wie tief diese Verbindung oder Verständigung ging, kann ich nur schwer beurteilen.", dabei blickte er etwas überlegend zum Himmel. "Aber ihr sagtet da gerade durchaus etwas Wahres.", er blickte kurz schmunzelnd zu Dudi und musterte dann Norraiya eindringlich.
Diese hob sofort beschwichtigend die Hände, "Hey sieh mich nicht so an, das Thema hatte sich schon auf Steinbrukken ergeben, da dort auch eine Priesterin des Boreals anwesend war!", meinte sie hastig. "So jemanden hast du dort getroffen?", fragte er nun erstaunt, "Davon musst du mir bei Gelegenheit genauer berichten. Aber gut, dann seid ihr wohl bereits im Bilde, was die Herkunft unseres Gottes betrifft. Pater, wenn ihr mir bestätigen könnt, dass ihr eurer Begleiterin vollstens vertraut, bin ich bereit euch beiden die ganze Geschichte über Ireos und die Simurghs zu erzählen.", sagte er nun tatsächlich zum ersten Mal etwas leiser, so dass es nicht jemand, der an ihnen vorbei laufen würde, sofort mitbekäme.


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#28

RE: Kadramos - Heimat von Ireos

in nach dem RC 9 - 2023 10.01.2024 07:44
von Pater_Jonathan • 2.977 Beiträge

Jonathan grinste. "Wenns es hart auf hart kommt, vertraue ich Dudi gerne mein Leben an; wenn es sich um geheimes Wissen handelt, würde ich etwas mehr nachdenken. Dudi ist ein Schwamm, sie sammelt genauso gerne wie ich, unterhält sich aber manchmal mit zweifelhafter Gesellschaft. Spaß bei Seite, Dudis Motive halte ich für ehrenhaft und wir kennen uns auch schon eine Weile. Ich schätze die LAdy."


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#29

RE: Kadramos - Heimat von Ireos

in nach dem RC 9 - 2023 10.01.2024 16:03
von dudi • 76 Beiträge

Die beiden Männer bekommen ein fröhliches Grinsen beim Wiedertreffen. Aufmerksam lauscht sie dem Austausch und das Leuchten in den Augen ist deutlich. Dann gluckst sie kurz bei des Paters Beschreibung. Eine galante Verbeugung ist die erste Antwort.
"Und der Pater kann sich gewiß sein, daß er beschützt wird, so gut möglich. Ich mag sehr offen Wesen die Möglichkeit geben, Vertrauen zu erwiedern. dudi ist meist die, welche den ersten Schritt dafür macht. Das zu mißbrauchen, ist nicht gut.
Und... wenn es um eine geheime Geschichte geht, die nicht weitererzählt werden soll, ist das bitte zu vermerken. Ja, dudi sammelt und verbreitet Wissen eher, als es wegzuschließen." stellt sie dann ehrlich fest.
"Und bei der Verbindung von Inesh und Kaintor sind für mich wohl noch viele Fazetten zu verstehen, bevor man darüber urteilen sollte."

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#30

RE: Kadramos - Heimat von Ireos

in nach dem RC 9 - 2023 11.01.2024 01:36
von Twi-Chan • 221 Beiträge

Kurz zog Branko zweifelnd eine Augenbraue hoch und sah vom Pater zu Dudi hinüber, scheinbar erkannte er den Sarkasmus nicht sofort. "Nun gut, ich vertraue auf eure Worte Pater.", danach blickte er Dudi an, "Ihr solltet wissen, dass die Geschichte, welche ich euch erzählen möchte, keine ist, die unter der Bevölkerung auf der Insel in dieser Form bekannt ist. Daher bitte ich euch beide mit dieser Information diskret umzugehen, vor allem sprecht hier auf der Insel besser nicht vor anderen außer uns Priestern davon. Außerhalb...nun ich denke ihr wisst am besten, wem ihr dieses Wissen anvertrauen könnt, immerhin glaube ich niemand der hier Anwesenden möchte, dass Ireos Stiefvater unnötig auf ihn aufmerksam wird.", dabei schaute sich Branko um und verließ dann gezielt den festen Weg und begab sich zu einem überdachten Holzlager neben einem Schreiner und lehnte sich mit dem Gesäß an die gestapelten Planken, so dass er sehen konnte, wenn Leute vorbeikamen. "Gebt mir einen Moment...ich muss meiner schlechten Angewohnheit nachgehen.", sagte er schmunzeln, ehe der Pater unter seinem Umhang eine hölzerne mit Federn verzierte Pfeife hervor holte und etwas Tabak hinein stopfte. Norraiya warf ihm tatsächlich einen kurzen vorwurfsvollen Blick zu, sagte aber nichts. Er erwiderte den Blick etwas frech als er sich die Pfeife zwischen die Lippen schob und mit einem Streichholz anzündete. Er nahm einen kurzen Zug und neben dem Tabak war ein leichter Geruch von Äpfeln zu riechen, "Dann lasst mich euch erzählen, wie es sich einst zugetragen hatte...", begann er schließlich.


"Es begab sich vor etwa 500 Jahren, da gerieten die Menschen auf Kadramos in Panik, als an einem stürmischen Morgen ein großer Schwarm Himmelsvögel am Horizont im ersten Licht der aufgehenden Sonne auftauchten. Sie hielten geradewegs auf die Insel zu, rauschten in einer bunten Schar über das Land und ließen sich auf den Gipfeln der singenden Berge nieder. Die Menschen hatten zunächst Angst, dass die gigantischen Vögel sie als Nahrungsquelle ansehen würden und planten schon sie zu vertreiben, als erste Gerüchte die Runde machten. Ein Eremit kam von einem der Berge herab und berichtete von Babygeschrei und Flötenklängen, die von einem Gipfel, wo die Vögel begannen Nester zu bauen, zu hören war. Eine Bäuerin behauptete einen Mann auf einem der Himmelsvögel reitend an ihrer Plantage vorbeifliegen gesehen zu haben. Und wieder ein anderer behauptete, dass er in der Nacht einen einzelnen Fackelschein bei den Nestern umher wandern gesehen hätte."

Branko machte eine kurze Pause um erneut an seiner Pfeife zu ziehen und musterte die Mimik seiner Gegenüber, ehe er fortfuhr, "Bisher hatte keiner der Vögel einem der Bewohner etwas zu leide getan, man konnte sogar beobachten, einer der Fischer wollte sogar beobachtet haben, wie sie als kleine Gruppe ein Seeungeheuer erbeuteten und zu ihren Nestern verschleppten, was für die Menschen an der Küste von Vorteil war. Letztlich fand sich eine mutige Truppe zusammen, die beschloss hatte sich in das Territorium der Himmelsvögel vorzuwagen, um den seltsamen Gerüchten nachzugehen. Zu ihrem Erstaunen waren die bunten Vögel trotz ihrer überlegenen Größe sehr friedfertig ihnen gegenüber, blieben ruhig und beobachteten zunächst. Beide Partein beäugten sich mit respektvollem Abstand, es war als ob die Tiere die Anspannung der Fremden reflektierten, als ein Flötenspiel ertönte. Die kleineren Jungvögel reagierten darauf als Erstes und hüpften aus den Nestern heraus in Richtung der Quelle und auch die Elterntiere ließen langsam ihre Anspannung fallen. Nur die Bewohner waren verwirrt und hielten ihre improvisierten Waffen griffbereit, als die Jungtiere plötzlich losliefen, doch wurden in jenem Moment eher ignoriert und stehen gelassen.", wieder genehmigte sich Branko einen Zug seines Apfeltabaks und schmunzelte dann leicht.

"Es dauerte einen Moment bis die Bewohner auf Grund der Beschaffenheit der Berge die Quelle der Klänge ausfindig machen konnten, aber letztlich mussten sie nur den Jungvögeln folgen. Diese führten sie zu einer kleinen dürftig zusammen geschusterten Berghütte vor der ein junger Mann auf einer Flöte spielte, während die Vogeljungen sich fast wie ein Publikum um ihn sammelten und den Klängen gebannt lauschten. Nachdem er sein Flötenspiel beendete hatte, sprangen die Jungen wild um ihn herum und wollten alle samt seine Aufmerksamkeit, doch anstatt es mit der Angst zu tun zubekommen, lächelte er nur und streichelte jeden Einzelnen von ihnen den Schnabel. Die Bewohner der Insel hatten so etwas noch nie erlebt, ein fremdartig gekleideter Mann, der mit diesen Himmelsvögeln umging, wie andere mit ihren Pferden. Schließlich traute sich einer aus der Gruppe den Unbekannten nach seinem Namen zu fragen und was er hier oben so alleine mache. Der Mann lächelte darauf nur und stellte sich wie folgt vor: Mein Name ist Eremos, Eremos der Barde und ich bin nicht alleine hier, ich spiele doch gerade für meine Begleiter die Simurghs! Und ich versichere euch, dass ihr euch nicht vor ihnen fürchten braucht, denn sie sind von einer himmlischen Göttin geschickt worden, um zu beschützen. So brachten sie auch mich zusammen mit meinem neugeborenen Sohn unbeschadet auf diese Insel."

Kurz wartete er auf Reaktionen zu diesen Worten, ehe er weiter hinzufügte, "Dabei sprach Eremos die Wahrheit, drückte sich aber bewusst wage aus, um nicht zu viel zu sagen, immerhin wollt er die Bemühungen seiner liebsten Inesh, die ihn und ihren gemeinsamen Sohn Ireos zum Schutz vor Kaintor hier hergebracht hatte, nicht gefährden, schließlich war auch ihm die Insel und seine Bewohner gänzlich unbekannt. So ließ er mit seinen Worten den Bewohnern bewusst Platz für eigene Interpretationen. Und so kam es auch, dass diese die sogenannten Simurghs zunächst für einen Segen ihrer himmlischen Sonnengöttin Solenya hielten, da die Vögel mit den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne erschienen waren. Da dies für die Bewohner etwas Positives dastellte, ließ Eremos diesen Irrtum erst einmal so stehen, bis er sich sicher sein konnte, welche Götter auf der Insel Kadramos bekannt waren und wie man zu ihnen stand. Als Eremos den Inselbewohnern letztlich noch seinen Sohn Ireos präsentierte, wie er bei einem Simurgh im Nest lag und von diesem beschützt wurde, konnte er diese Leute gänzlich von der Ungefährlichkeit der Vögel und seiner Geschichte überzeugen. Dank seines Flötenspiels und dem Umgang mit den Simurghs waren sich die Leute damals auch einig, dass Eremos und sein Sohn Ireos von ihrer Göttin gesegnet sein mussten, denn schnell wurde klar, keinem sonst vertrauten diese Geschöpfe so sehr wie ihnen.", er atmete einmal tief durch und ließ das nun erstmal sacken. Genüsslich zog er erneut an seiner Pfeife und wartete erst einmal, ob sich an dieser Stelle Fragen oder anderes auftaten.


zuletzt bearbeitet 11.01.2024 01:37 | nach oben springen


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