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Die kleine Taverne wirkt ein bißchen schmuddelig, rauch zieht dir entgegen mit verschiedenen Düften. Leicht angebranntes Fleisch, Kohlsuppe, Alkohol, die Spuren von Seife mit denen man andere, unangenehmere Gerüche weggeschrubbt hat. An der Tür kleben ein paar Zettel und ein paar Piktogramme, die dir eindeutig erklären, dass hier keine Sklavenhändler erwünscht sind, keine Dämonenanbeter, keine Untoten und man Dieben, die man erwischt, die Hand abhackt. Du siehst einige Kerben im Türrahmen (Diebeszinken) und eine Menge Symbole von Schiffen, die hier wohl mal zu Gast waren. Andere Symbole / Wappen siehst du durchgestrichen udn mit einer Galgenschlinge versehen. Die Botschaft ist eindeutig: diese Mannschaften sind hier unerwünscht.
Wenn du eintrittst siehst du, dass der Raum in viele kleine Nischen unterteilt wurde, wo man sich wohl in Ruhe unterhalten kann. Die Dienstmagd, die bedient, ist eine erfahrene Frau, drall und hübsch, nicht mit ihren Reizen geizend aber sie auch nicht offen darbietend. Der Wirt sieht aus wie ein Mann, der mit einem Prügel umzugehen weiß und Streitigkeiten leicht beenden kann. Die Theke und der Boden sind überraschend sauber, es gibt ein Brett, mit einer Menge Notizen und eine Treppe nach oben zu einigen Zimmern.
Du hörst einen Fluch aus der Küche, jemand schimpft mit dem Küchenjungen, der das Fleisch anbrennen ließ.
Drei Tische sind besetzt. Am ersten siehst du einen Mann, der uralt wirkt, dessen Augen aber immer noch das klare, kalte Grau eines Sturmmeeres und nichts an ihrer Kraft eingeüßt haben. Ihm gegenüber sitzen zwei jüngere Männer, die ihm eifrig zuhören, einer hat ein Pergament vor sich, auf das er kleine Steine und Symbole legt, die er ab und zu verschiebt.
Am anderen Tisch sitzen vier Mann einer Mannschaft, deren Westen vor kleinen Amuletten geradezu blinken. Du siehst Krakenamulette, ein Stückchen Koralle, Delphine, Seemöwen, ein Haus auf einem Hügel, zwei Anker, einer trägt ein kleines Netz bei sich. Der von ihnen, der am gefährlichsten aussieht, trägt einen goldenen Ohrring und hat das Bild einer Sirene quer über den Oberkörper tättowiert, den er Stolz zur Schau stellt.
Am dritten Tisch sitzt eine einsame Gestalt, in die Kleidung der Navigatoren gehüllt, eine Frau, deren Silberne Flöte an ihrem Gürtel steckt, wie andere ein Schwert tragen würden. Ihr wird gerade Essen gebracht - anscheinend alles vom Braten, was nicht verbrannt ist und sie trinkt einen Wein, der verwässert sein muss, so hell ist seine Farbe.
Wenn du hereinkommst, wirst du kurz gemustert, abschätzend, vorsichtig, aber nicht generell feindselig oder unfreundlich.

Er ließ die Jungen an der Tür stehen und ging zum Tresen. "Seit gegrüßt" sagte er etwas laut. "Habt ihr eine Kammer für einen ehrlichen Steuermann, der ein neues Schiff sucht?" Mit diesen Worten legte er eine Silbermünze mit einem merkwürdigen Vogel auf der Einen du dem Umriss einer Insel auf der anderen Seite auf die verschrammte Platte.

Der Wirt nickte, besah sich neugierig die Münze. "Die ist hübsch, wartet" Er nahm eine kleine Waage, wog sie ab, nickte dann. "das sind mehrere Soldsilber, ihr könnt also 3 Nächte hier luxuriös schlafen und fulminant essen, oder ihr könnt euch ein Bett in einem Zimmer mit mehreren teilen und normal essen, dann reicht es für 5 Tage."
Er sah ihn interessiert an. "Zur Zeit wird es schwierig werden mit Heuer, aber Haus Orth sucht immer Leute...wenn ihr bereit seid, etwas zu riskieren. Wenn ihr eine Daueranstellung sucht, mit weniger Geld, aber sicher, dann könnt ihr bei den Navigatoren anfragen, ob einer von denen mit euch eine längerfristige Verbindung eingeht. Oder ihr fragt am Hafen nach, da liegt ein gigantisches Schiff, vielleicht brauchen die noch jemanden."



Nun, da nahm sie falsch an, Siria merkte die Fehleinschätzung Esmes genauso schnell wie diese. irgendwer hatte Steckbriefe aufgehängt - mit recht guten Zeichnungen, zwar klein, aber deutlich. Die hintere Wand war damit gepflastert und gerade stand ein junger Mann davor und musterte die Bilder, während sein Bruder - die familienähnlichkeit war groß - so was sagte wie "arme Schweine!" - "Ja, wahrscheinlich sind es arme schweine, aber es könnten auch furchtbar gefährliche arme Schweine sein. Ich meine, sie sagen extra, man soll sich nicht mit ihnen anlegen., sondern Bescheid sagen."
Der Steuermann am Thresen hatte sein Geschäft erledigt, der Wirt drehte sich freundlich lächelnd um. anscheinend wollte er die beiden Neuankömmlinge begrüßen. Nun musste man sagen, dass Esme "relativ" duchschnittlich aussah. Es war logisch, dass jemand beim Anblick eines Steckbriefes nicht sofort an sie dachte. Aber bei Siria war das anders. Man sah das ERstaunen in seinem Gesicht. "Scheiße" laut und deutlich. Köpfe ruckten herum.


Die Leute starrten sie an. Seltsamer Weise zog man sich vor ihnen zurück, ging nicht auf sie zu. Es war als würde plötzlich ein giftiger Hauch um sie wehen, man sah Angst auf den Gesichtern, zwei Mann machten schützende Gesten, der junge Mann an den Steckbriefen ließ seine Augen hin und her wandern. "Siria, Todesmagierin und Esmeralda, Vagabundin" sagte er relativ laut.
Der Wirt hob beide Hände, Schweiß kam auf seine Stirn.
"Meine Damen...verzeiht. Ich möchte keinen Ärger. Wahrscheinlich wisst ihr es nicht, aber...die Hafenmeisterei ..sucht euch. Es geht um.. Zölle. Ja, Zölle. Vielleicht...wollt ihr euch einfach setzten bis jemand dem Hafenmeister bescheid gesagt hat?" die Leute am forderen Tisch verließen eiligst ihre Plätze, ließen alles stehen und leigen.
"mein Haus wird euch selbstverständlich..äh... erstmal Essen und Trinken umsonst geben. ist ja doof mit der..hafenmeisterei und den Zöllen und so. Aber ihr versteht das sicher. Wir sind...ein GUTES Haus." Anständig hätte ihm auch niemand geglaubt, doch er selbst glaubte das GUT anscheinend schon. aus den Augenwinkeln sah Siria wie einer der Küchenjungen raussah, große Augen bekam und verschwand. Eine Hintertür klappte.

"Nun in diesem Fall sind wir vermutlich gerne eure Gäste. Wobei ich nur für mich sprechen kann. Zieht ihr es vor das wir hier vorne warten oder in einem Hinzerzimmer? Es geht nicht um Zölle, aber der Versuch war fast anständig." Sie musterte den Mann eindringlich, ihr Gesicht ausdruckslos. "Ich würde die Wartezeit mit einem Tee überbrücken. Wobei, heißes Wasser. Ein anständiger Tee wird hier nicht zu finden sein. Dazu drei saubere Becher." Siria wartete auf Esmeraldas Entscheidung und blieb genau so stehen.
Das Wasserkochen würde Zeit brauchen. Nicht viel, aber besser als nichts.

RE: Zum verborgenen Pfad
in Archiv 2016 Allgemein 04.11.2016 09:51von Esmeralda • 1.243 Beiträge
"Guter Mann, das ist sehr freundlich." sagt Esme mit einem beschwichtigenden Lächeln "Wir warten hier gerne um dieses Missverständnis aus der Welt zu räumen. Und wenn ihr noch einen Tee für uns hättet, wäre das wirklich eine Wohltat." Sie geht dabei langsam, aber ohne zu zögern weiter in die Taverne hinein.
Den Gegenstand von Siria sorgfältig in ihrer holen Hand verborgen.

Der Wirt atmete durch anscheinend dankbar, das sie sich nicht in feuerspuckende Bestien verwandelten. Kurz zuckte er die Schultern, grinste sogar flüchtig. "Scheiß Quarantäneregeln. Aber..ist nun mal der Orden." er sagte es als würde dies alles erklären. Auch, warum eine Taverne voller harter Männer, die ganz bestimmt schon öfter auf der falschen Seite aller möglichen Gesetzte gestanden hatten, vollkommen selbstverständlich bereit waren, sie auszuliefern.
"Drei saubere Becher, heißes wasser und bring mal die getrockeneten Pfefferminzblätter und den weißen zucker." der Wirt rief es in die Küche, anscheinend eine seltene Aussage.
Er nickte beiden zu, sah auf den Rest, wog wohl ab, was besser wäre, meinte dann aber "setzt euch ruhig, ich werde jemanden an die Tür stellen, damit niemand mehr hereinkommt und ...äh..euch stört. Wer gehen will, geht!"
er musterte die Menge. "Da ist die Hintertür."
Ein paar der Leute flüchteten regelrecht, andere blieben an die Wände gelehnt stehen oder sitzen. Neugier stand im Blick, aber auch etwas anderes.
"nehmt doch bitte am ersten Tisch Platz."

Siria folgt ihr ohne Zögern. Sie stellt die Sachen der vorherigen Gäste sorgfältig zur Seite bevor sie sich setzt. Leise flüstert sie zu Esmeralda: "Ich bin mir mit mir selbst noch nicht darüber einig inwiefern ich diese schnelle, etwas überraschende Entwicklung als positiv erachte." Sorgfältig blickt sie sich in der Taverne um, sucht nach möglichen Ein- und Ausgängen, mustert die Gäste und lässt ihren Blick zuletzt über die Steckbriefe gleiten. Beiläufig ruft sie dem Wirt zu er solle auch etwa Gebäck bringen.
Deutlich hörbar sagt sie an Esme gewandt: "Noch eine Überprüfung? Als hätte die erste nicht gereicht, also bitte. Im Übrigen frage ich mich wer die Steckbriefe gezeichnet hat."
Außer für Esmeralda unbemerkt, legt Siria ihre Hand auf eine zweite Tasche in der es sich kaum merklich bewegt, und tätschelt sie leicht. Die Bewegungen enden.

Die Steckbriefe sind außerordentlich gut gezeichnet, die Leute, die dort sind, wirken wie Leute, die äußerst ungern zu den Waffen greifen würden - aber seltsamer Weise bereit sind es zu tun.
Der Wirt atmete zweimal durch, dann kam er zu ihrem Tisch, räumte ab und säuberte den Tisch. Dabei wirkte er die ganze Zeit auf der Hut, berührte sie nicht. Man sah, dass er alles, was dort gestanden hatte, in einen eimer warf auch das Tuch. Anscheinend würde es nie wieder benutzt werden.
In den Augen vieler Gäste stand Respekt.
Der Wirt brachte drei saubere Becher, getrocknete Minze, weißen Zucker und heißes Wasser, außerdem kleine Kuchen, stellt sie vorsichtig hin und zog sich wieder zurück.


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