"Was du da beschreibst, hat nichts mit Moluk K´Than zu tun. Einvernehmlich, unter gleichgestellten Partnern, das steht unter Libos Zeichen. Und ja, vielleicht können diese Inseln wieder in normale Bahnen gelenkt werden. In ein paar Generationen. Wenn denn nicht dieses Gift als geheime Familientraditionen weiterlebt." Sie schüttelte den Kopf und lachte freudlos auf. "Nur weil die eigene Seele Tammuz gehört, lässt das einen weder tot umfallen noch unbedingt in seinen Taten innehalten. Sonst würde auch ich nicht hier sitzen."

Jonathan schüttelte den Kopf. "Pervers war solche Art Beischlaf immer noch, aber eben unsanktioniert. Auch wenn die ein oder andere Ziege verpaart wurde im verborgenen, war das zwar Moluk K´Thans Sphäre aber unsanktioniert. Mit Libos hatte das nichts zu tun. Mit Tamuz liegst Du nur fast richtig. Wenn Sie der Meinung ist, es langt bevor Du mehr Schaden anrichtest, dann schickt Sie Ihre Schnitter aus. Das löst viele Probleme rasch und effizient. Aber ja, manche nehmen bewußt die Strafe der Tamuz in Kauf."

Candrisha runzelte die Stirn. "Wenn es pervers ist, gehört es zu Moluk K´Than, ist damit falsch und gehört ausgerottet. Und wenn es unsanktioniert bleibt, weil es eben nicht widernatürlich ist, ist es nicht pervers und gehört damit zu Libos. Es mag jetzt unter uns Menschen Diskussionen geben, was wider der Natur ist und was nicht, aber schlussendlich kann etwas nur das eine oder das andere sein." Sie zuckte mit den Schultern.
Ihre nächsten Worte sind mehr gemurmelt. "Dann scheint sie sehr eigene Ansichten zu haben, wann es langt."

"Deine Meinung. Weitere Fragen?"

(Entschuldige die lange Wartezeit. Irgendwie war zuletzt echt viel mit Urlaub, Arbeit weg und krank.)

"Ich, hmm...", Candrisha rang sichtlich um Worte. "Es wäre weniger einer Frage und mehr eine Bitte. Ich möchte Tarash glauben, dass nach Kain gesucht wird. Die erste Zeit des wieder Menschseins war für mich und auch meine Geschwister nicht einfach. Ich wüsste einfach gerne, dass er wirklich wieder lebt und dass er soweit zurecht kommt. Ich habe nur gehört, dass Kaintor hier nicht mehr angebetet wird und ich habe auch keine spezielle Verbindung, dass ich eine Verbindung erreichen könnte. So wie du für Inesh um Gerechtigkeit vor den Göttern gestritten hast, musst du eine besondere Beziehung zu ihr haben. Würdest du mir helfen, sie zu fragen? Oder ob wir über sie Kaintor fragen können. wie es um seinen Jäger steht?"

[OT: Kein Problem!]

Jonathan grübelte über eine Antwort nach. "Wir können Inesh fragen, allerdings weiß ich nicht in wieweit sie gerade gut auf Kaintor zu sprechen ist. Vielleicht solltest Du besser bei Haus Steinfaust fragen. Das waren die Typen die bei der Vernichtung von Moluk K´Than die Gastgeber. Die glauben auch an Kaintor und haben Priester seiner Religion unter sich."

Unbehanglich rutscht Candrisha auf der Bank hin und her. "Ich würde nur sehr ungern auf die Insel zurück, um dort nachzufragen. Haben die ihren Sitz auf einer andern Insel vielleicht? Oder gibt es Schiffen, die dort hin fahren, denen ich ein Brief mitgeben kann?"

Jonatha lächelte. "Meine Liebe, Du bist hier auf Eridion, in der Hauptstadt des Königreiches. JEDES Adelshaus hat hier mindestens eine Botschaft. Steinfaust ist ein Söldnerhaus, die haben hier einen großen Außenposten. Du findest sie im Adelsviertel."

[Entschuldige, ich war der Meinung, hier geantwortet zu haben]

Einige Male blinzelte Candrisha, als würde ihr erst jetzt klar werden, was es bedeutete, in der Hauptstadt zu sein. "Ich, ähm... ja, da hast du wohl Recht. Nur weiß ich leider nicht, wo ich die finden soll. Oder auch nur das Adelsviertel. Oder wie ich einem Adelshaus meine Bitte vorbringen soll. Ich gehe auch davon aus, dass sie als Söldnerhaus etwas dafür wollen. Da wüsste ich nicht einmal, was angemessen wäre." Sie verzieht das Gesicht, halb aus Unmut, halb aus Unsicherheit. "Würdest du mir da helfen? Oder hättest du mir jemanden, der mir da zur Seite steht, wenn du hier zu viel zu tun hast?"

Auf Jonathans Gesicht erschien in der Nachmittagssonne ein Lächeln. "Zufällig habe ich gerade ebenso mit Steinfaust Geschäfte zu erledigen und habe dort mit einer Paladösin des Kaintor einen Kontakt. Fragen wir doch am besten Sie, was zu tun ist."

Erleichtert seufzte Candrisha, dann lächelt auch sie. "Was für ein Zufall. Wann hast du denn vor, diesen Geschäften nachzugehen? Dann würde ich mich doch gerne anschließen."

"Wir können meinetwegen sofort los"

Die Sonne stand bereits tief und tauchte das große Tor in sattes, orangenes Licht.

Von den hohen Mauern hingen hingen die grün-gelben Banner des Hauses Steinfaust, genauer gesagt seiner Gründerin, Tessa Steinfaust. Neben dem Tor waren zudem paare an Haken in das Mauerwerk eingelassen, welche Queerstangen hielten die es den einzelnen Einheiten, die hier gerade stationiert waren, ermöglichten ihre Banner aufzuhängen.

Jonathan ließ den Blick über die Mauer gleiten und fand, was er gesucht hatte - Axt und Schwert gekreuzt. Auch Candrisha kamen die Wappen bekannt vor - sie hatte diese schon auf Zweispitzen gesehen.

Das Tor war verschlossen und wurde von zwei Söldnern bewacht. Auf dem Wehrgang waren Schützen stationiert. Als sie sich annäherten, trat einer der Söldner vor und bedeutete ihnen, stehen zu bleiben: "Haltet ein, bitte. Wie können wir euch helfen, Pater ... Piräus, richtig?"

Jonathan nickte. "In der Tat. Wir möchten bitte mit Feldkaplänin Kurosch sprechen."

"Dann habt Ihr Glück! Ihr Trupp ist vor ein paar Tagen eingerückt", er trat zurück und hämmerte an eine Tür, die im Tor eingelassen war: "Macht auf und ruft einen Läufer her!"

Sie konnten hören, wie ein schwerer Riegel verschoben wurde und die Tür schwang auf. Die Wache winkte sie durch und auf der anderen Seite wurden sie von einem weiteren Söldner in Empfang genommen. Die Wachen sprachen sich leise ab, während sie warteten [OT:jene mit sehr guten Ohren könenn mitbekommen, dass sie diskutieren ob sie euch durchsuchen sollen, sich aber Aufgrund Jonathan's Status nicht trauen].

Ein junger Mann, der nur einen ordentlichen Wappenrock und eine Umhängetasche trug, eilte tiefer in die Garnision hinein.

Schließlich kam er zurück und verneigte sich knapp: "Kurosch kann euch jetzt gleich empfangen, sie ist auf dem Truppenübungsplatz. Bitte bleibt dicht bei mir, die Garnision ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich."