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Nachdem sie sich draußen etwas beruhigt hatte, war Azria mit ihrer Schwester Candrisha wieder in das Gebäude gegangen, um sich auf die Suche nach der Heilstube zu begeben. Es dauerte etwas, bis sie sich im unbekannten Gebäude zurecht fanden, aber Azria hatte eine grobe Ahnung, wo sie die Heilerstube finden könnte.
Als sie letztlich davor stand, ging ihr ordentlich die Pumpe, da sie nicht sicher war, was sie darin erwarten würde. Sie blickte zu Candrisha und nickte ihr zu, ehe sie entschlossen durch die Tür schritt, um sich dort drinnen einmal ruhig nach einer entsprechenden Person umzusehen.
Das erste, was sie dort sahen, war KEIN Heiler wie man es erwarten würde. und keine Heilerstube. Die Illusion fiel als Azria über die Schwelle trat. So als wollte jemand sie und sich nicht damit beschämen, ihr eine Illusion vorzugaukeln. Der Heiler war kein Heiler, sondern ein magisches Konstrukt, feingliedrig, weiblich, wie aus Porzellan wirkend. Der Patient war kein Patient. Sondern ein "Mann" der in der Mitte eines unendlich schönen, komplexen Rituals stand. Der Boden, die Wände, die Decke waren überzogen mit Zeichen, sanftes glühen von Feuer erhellte alles
Die Gestalt in der Mitte hatte menschliche Form angenommen, doch das war eine Freundlichkeit. Eine Wahrheit. Eine Lüge. Eine Illusion. Und vielleicht ein Ausdruck von Ironie.
Risse überzogen ihn, kein Blut, sondern etwas, das aussah wie winzige dünne Rinnsale von Lava quollen aus den Wunden. Er war zerhackt und zerstückelt worden und doch "lebte" er.
Die Augen waren menschlich. Freundlich. Warm. Lebendig.
Das Willkommen das des Feuers, dass endlich einen Windhauch spürt, nachdem es lange geschwelt hatte. Azria konnte spüren wie etwas in ihm aufloderte.
Zeichen gleißten auf, anscheinend geschahen an anderen Orten andere Dinge, sie sah, wie die Puppe erstarrte, dann wandte die Gestalt in der Mitte ihre Aufmerksamkeit seiner Jägerin zu.
Kaum dass sie den Raum betreten hatte, weiteten sich ihre Augen als die Illusion vor ihr fiel und sie die ihr doch so vertraute Magie im Raum spürte, welche noch vor einem Jahr auch durch sie geflossen war. Ihr Blick glitt über den Raum, ehe sie auch nur einen weiteren Schritt machte, nicht nur die Wände sondern auch der Boden war voll mit Zeichen. Sie würde also aufpassen, wo sie hintrat und machte auch Candrisha mit einem Handzeig darauf aufmerksam.
Kurz glitt ihr Blick über das Konstrukt, welches wirklich fein gefertigt war und sie fragte sich, ob auch ein Astralwesen diesem inne wohnte und es steuerte oder es gänzlich durch Magie betrieben wurde. So oder so alles in diesem Raum wirkte irgendwie vertraut, als müsste sie es kennen und könnte es verstehen, wenn sie sich nur ausreichend damit beschäftigte, und doch sah sie dieses faszinierend komplexe Ritual zum ersten Mal und ihr war klar, woher dieser Gedanke rührte. Würde seine göttliche Essenz noch in ihr stecken, wäre dies vielleicht sogar möglich, doch zum jetzigen Zeitpunkt, war es nichts mehr als ein nostalgisches Gefühl, ein Echo aus der Zeit von vor einem Jahr.
Obwohl ihr durchaus bewusst war, dass seine Präsenz sich direkt vor ihr in der Mitte des Raumes befand, hatte sie bisher vermieden ihn direkt anzusehen. Sie erinnerte sich noch genau, wie er vor ihr in Erscheinung getreten war, als er sie zu seiner Jägerin auserwählt hatte und sie hatte Angst, dass was sie jetzt sehen würde, könnte das Bild von ihm nachhaltig verändern.
Tief atmete sie ein und drückte kurz die Hand ihrer Schwester, ehe sie sich von dieser löste und vorsichtigen Schrittes ohne die Zeichen zu stören weiter in den Raum hinein schritt. Dann schloss sie kurz die Augen und erinnerte sich noch einmal, ehe sie ihn langsam musternd von unten nach oben anblickte und sie die Risse sah mit denen er überzogen war. Es schmerzte sie ihn so zu sehen, doch wandte sie ihren Blick nicht ab, zulange schon war sie ahnungslos gewesen und musste sich dieser bitteren Wahrheit nun stellen, wenn er ihr schon das Vertrauen entgegenbrachte sich ihr so zu zeigen.
Als ihr Blick bei seinem Gesicht ankam, wirkte es trotz der glühenden Risse, vertraut und noch immer genauso warm und freundlich, wie sie es in Erinnerung hatte. Eine gewisse Erleichterung machte sich darauf in ihr bemerkbar, nur allzu oft hatte dieses Monster sein Andenken durch den Schmutz gezogen und ihn auf gänzlich andere Arten in ihrem Kopf entstellt.
Azria verwarf diese Gedanken jedoch schnell wieder, als sie merkte, dass etwas in ihm aufloderte und ließ aufmerksam ihren Blick schweifen, während sie für sich an einer passenden Stelle mit respektablen Abstand stehen blieb. Das Konstrukt erstarrte und die Glyphen um sie herum leuchteten auf, irgendetwas ging vor sich und als sie wieder zu ihm blickte, hatte sie plötzlich seine Aufmerksamkeit.
Sofort machte sie einen gekonnten, respektvollen Kniefall ohne eine der Glyphen zu berühren und senkte ihr Haupt vor ihm, "Mein Herr...ich bin unendlich dankbar, dass ich euch nach all der Zeit noch einmal im Angesicht begegnen darf und dass ihr, obwohl meine Zeit auf Eridmea bereits einmal sein Ende fand, mich aus den Flammen eures Vulkans zurück in diese Welt gebracht habt. Obgleich ich mich furchtbar schäme, dass ich all die Jahre unwissend über eure derzeitige Verfassung war und unfähig mich zu befreien, um meine Aufgabe zu erfüllen oder euch zumindest den Teil eurer geliehene göttlichen Essenz zurückzugeben, die euch sicher gut getan hätte, nach allem was ich über Axtfall gehört habe.", sie ließ dabei ihr Haupt gesenkt, wodurch sie zwar auch die Tränen in ihren Augen verstecken konnte, doch würde sie dieses auch erst wieder heben, wenn er es ihr gestatten würde.
Die Erlaubnis kam in Form von kleinen Zeichen, die vor ihr auf dem Boden aufleuchteten. Sie konnte SEIN Bedauern spüren.
Über die lange Zeit, wo er sie nicht hatte schützen können. Es gab Gründe dafür - aber Bedauern konnte er es trotzdem. Dann eine Kurze Versicherung: sie hatte es gut gemacht. Selbst wenn er die Kraft gehabt hätte, die in ihr zu diesem Zeitpunkt gewohnt hatte... es hätte nicht geholfen.
Ehrfürchtig war Candrisha im Türrahmen stehen geblieben. Sie bewunderte das aufwendige Ritual und all die anderen Zeichen. Auch wenn sie nicht eines davon verstand, so spürte sie doch die Macht, die von ihnen ausging.
Als Azria ihre Hand los ließ, blieb sie stehen, wo sie war. Dies hier war wichtig für ihre Schwester. Und Candrisha würde bleiben, solange diese sie brauchen könnte. Und wenn nur um zu wissen, dass ihr der Rücken frei gehalten wurde.
Sie hörte den Schmerz, die Trauer in der Stimme ihrer Schwester. Sie musste den Impuls unterdrücken, ihr zur Seite zur eilen. Es war wichtig, dass sie dies alleine durchstand. Und so blieb die Jägerin im Türrahmen gelehnt stehen, ein Auge nach draußen, eins auf Azria gerichtet.
Tul Gôrefest, tul Moskutar, gujan asga nadûr, ongrig graug!
[OT: Hatte dir ne PN geschickt Britta, da ich den unteren Teil des Posts nicht greifen kann und nicht weiß, ob er etwas davon tatsächlich mitteilt und wenn ja wie. Also beziehe ich mich erstmal nur auf die 2 Sätze zu Beginn und würde mich freuen, wenn du in deinem Post nochmal genauer drauf eingehen könntest.^^']
Azria war kurz etwas überrascht über die Zeichen auf dem Boden, die ihr andeuteten, dass sie ihr Haupt heben konnte. Kurz wischte sie sich über die Augen und tat dies auch so gleich und blickte ihn demütig an. Dann spürte sie plötzlich ein Bedauern, welches nicht das Ihre war und blinzelte etwas irritiert, da Gefühle zu interpretieren wirklich nicht zu ihren Stärken gehörte.
Ein sehr flüchtiger, aber geradezu hilfesuchender Blick zu ihrer Schwester, ob sie auch etwas spüren könne, nur um festzustellen, dass sie gerade außer Reichweite schien, da sie an der Tür verblieben war, was sie beim 2. Gedanken, aber auch nachvollziehen konnte. Also wandte sie sich ihm wieder vollkommen zu, um nicht unhöflich zu wirken und wartete geduldig.
Die Stille im Raum fühlte sich dabei jedoch von Sekunde zu Sekunde erdrückender an und die unliebsamen Gedanken kamen wieder. Sie hatte das Gefühl, dass sie etwas auf sein Gefühl erwidern müsse, aber wer war sie dass sie sich erdreisten würde, etwas in ein Gefühl ihres Gottes hinein zu interpretieren? Woher sollte sie wissen, was genau er bedauerte? Die Gefangenschaft, ihre Unfähigkeit, seinen Zustand oder alles davon? Auch wenn Alongrim es ihr gerne mal andichtete, sie konnte weder Gedanken lesen noch Hellsehen, sie war einfach nur gut darin Zahlen und Fakten zu kalkulieren, um Wahrscheinlichkeiten auszumachen. Doch jetzt waren Wahrscheinlichkeiten unangebracht, immerhin gab es fast keine vergleichbare Situation, da konnte sie nicht mal ansatzweise richtig liegen mit einer Vermutung.
Das Einzige, was sie mit Sicherheit sagen konnte, war dass Azroth zumindest noch vor einem Jahr deutlich zu ihr gesprochen hatte und ihr unmissverständliche Anweisungen erteilt hatte. Sie war so froh gewesen nach all der Zeit seine echte Stimme wieder zu vernehmen. Es durfte also nicht sein, dass sie in diesem einen Jahr in Mitleidenschaft gezogen wurde, doch vielleicht kostete es Kraft? Innerlich betete und flehte sie, hoffte inständig, dass sie jetzt noch seiner Worte würdig war und sich dies nicht doch noch zu einem der Alpträume entwickelte, die Moluk'k'than sie durchleben ließ und sie doch wieder in der Stille ihres Gefängnisses aufwachen würde. Doch Äußerlich versuchte sie sich zusammenzureißen, die Fassung zu wahren, geduldig zu sein und auf Zeichen in Form von Schrift oder Gestik zu achten, sollte er wirklich nicht reden können.
Die Stimme war freundlich. Der klang so, dass er in den Ohren angenehm war. bewusst gewählt, um keine Angst auszulösen.
"ich bedaure dein Leid." es war eine einfache klare Feststellung. Ihr ließ sich nichts hinzufügen. Keine Entschuldigung. Keine großen Reden. Manchmal gab es nichts, was man sagen konnte zu dem, was geschehen war.
er wechselte das Thema.
"Das, was geschehen ist, hätte Tammuz beinahe vernichtet. Nur Abläufe, die vor unendlich langer Zeit von DER ANDEREN umgesetzt worden sind, auf Geheiß dessen, der uns schuf, ließen das gelingen, was ihr getan habt. Mortem Tha war ein würdiges Werkzeug... aus freiem Willen. So wie du. Doch die Konsequenzen sind...vielfältig. Und du würdest sagen, an meinen Kräften zehrend. Zur Zeit webe ich...diesen Ort.. doch noch wichtiger an dem Ort, an dem Tarash ruhen wird. Wir können die Welt nicht in den Anfang zurücksetzen. Bevor Leid, Krieg und Tod in die Welt kam. Wir haben die großen Kataklysmen überlebt, indem wir uns änderten. Anpassten. Neu wurden. JETZT wird der Grundstein gelegt. Für ein neues Zeitalter"
er sah sie direkt an.
"Ich wünschte, ich könnte sagen, ein Zeitalter, das die Magie wieder stärker in die Welt bringt. Wo ich mein Angesicht der Welt zusenden kann.Geheilt. Aber dafür ist es zu früh. Ich weiß nicht, wann es soweit sein wird, dass ich wieder eine Gestalt habe."
Der Druck fiel von ihr ab, als sie seine Stimme vernahm und sie konnte auch das Gefühl einordnen, welches von ihm ausging, genauso auch das folgende Gefühl mit dem er ihr vermitteln wollte, dass sie es gut gemacht hatte. Diese Freundlichkeit war eine Wohltat für die Seele, eine Versicherung, die sie dringend gebraucht hatte, nach allem was sie am Morgen bereits erfahren hatte.
Sie blickte zu ihm und lauschte seinen Worten. Er bezeichnete Tha und sie als willige Werkzeuge...gut dass Jonathan dies nicht hörte, es würde ihn wohl wütend machen, aber sie verstand es. Azroth dachte prakmatisch und lösungsorientiert, so wie die meisten Hermetiker, die seinem Glauben folgten und während andere in der Taverne saßen und plauderten, arbeitete er auch jetzt, webte diesen Ort. Ja, sie hatte es freiwillig getan, nicht nur aus Pflicht, sondern auch aus Liebe zu ihrem Gott und Mortem war da wohl nicht anders, aber das musste nicht zwingend für jeden gelten.
Ein kurzer Blick ging zu Candrisha, sie hörte das sicher auch nicht gerne. Kurz nickte sie ihr bestätigend zu, es war jetzt in Ordnung, sie kam zurecht. Wenn sie also wollte, konnte sie zu Balian zurück, immerhin hatten die beiden auch Pläne mit Tarash zu besprechen. Aber was genau meinte er mit einem Ort für Tarash zum Ruhen?
Als er sie direkt ansah, erwiderte sie seinen Blick und schaute ihn ehrlich an, "Was mich betrifft, so ist meine Hingabe und Liebe für euch auch nach all der Zeit ungebrochen und daran ändert auch eure derzeitige Erscheinung nichts. Sicher, es schmerzt mich euch so zu sehen, aber geheilt oder nicht, das Wichtigste ist, dass ihr immer noch ihr seid und euer Feuer selbst in der dunkelsten Stunde noch immer so warm und hell brennt!"
Sie machte eine kurze Pause und nickte dann leicht, "Aber ich verstehe auch, dass es andere gibt, die es verschrecken könnte. Daher möchte ich alles tun, was in meiner momentanen Macht steht, um euch so gut und schnell wie möglich zu helfen. Wenn es etwas gibt, dass ich für euch tun kann, damit es euch besser geht, lasst es mich bitte wissen.", sie schaute ihn dabei entschlossen an.
Fast sichtbar verspannte sich Candrisha bei den Worten "williges Werkzeug". Mit einem höhnenden Lachend wiederholten sich die Worte in ihrer Erinnerung und so hörte sie beim Rest nicht mehr zu. Auch Azrias Blick und Nicken nahm sie mehr am Rande wahr. Mit einem Stirnrunzeln brachte sie Sinn in die Geste und nickte langsam. In Azroths Richtung neigte sie respektvoll den Kopf, bevor sie ähnlich leise ging, wie sie mit ihrer Schwester gekommen ist.
Tul Gôrefest, tul Moskutar, gujan asga nadûr, ongrig graug!
Dankbarkeit. Und durchaus Freude. So fremdartig Azroth auch war, er kannte die Emotionen der Menschen oder Ähnliches und konnte diese vermitteln.
"noch ist es zu früh um zu heilen. Bedenke - in meinem Fleisch sitzen immer noch die Daevar, gleich Parasiten. Die meisten von ihnen sind erstarrt, doch nicht alle. Die Magier dieser Welt beginnen sie langsam zu jagen, aber es ist wie die Jagd auf schlafende Drachen in einer Vulkanlandschaft. Die Jäger können leicht verbrennen - oder sterben wenn ihr Angriff den Drachen nicht sofort tötet, sondern dieser erwacht. Ich kann nicht wagen, auch nur EINEN von ihnen entkommen zu lassen."
Die Stimme war ernst mit einer gewissen Schärfe. "sie können die gesammelten Seelen nicht mehr ihrem dunklen Herrn bringen ... aber sie können wieder Haken in die Seelen der Menschen schlagen und von ihnen zehren. Und sie sind fähig zur Vermehrung. Wenn auch nur einer von ihnen entkommt könnte auf den entfernten Inseln ein neuer Schrecken entstehen. Das muss verhindert werden."
er war sich sicher, sie würde verstehen.
"Außerdem wird es dauern, bis die Magier Festen innerhalb meines Leibes errichtet haben. Ich bin der Raum zwischen dem Konglomerat der drei Welten Arcanis, Samsara und Iskarioth - hier - und den Fremdwelten. Alles, was von dort nach Außen will, muss mich durchqueren. Solange die Pforten geschlossen sind, ist dies kein Problem. Aber irgendwann werden sie sich öffnen. Dann wird es gut sein, wenn die Festen stehen und mein Leib noch durch ströme meines Blutes fast unpassierbar ist."
Azria war Candrishas geistige Abwesenheit nicht entgangen, sicher erinnerten sie diese Worte an ihren Peiniger, daher war es wohl besser, dass sie nun zu Balian ging.
Sie lauschte dafür nun mit vollster Aufmerksamkeit den Worten ihres Gottes und spürte auch dessen Gefühle zu den ihren. Sie hatte bisher noch nicht die Zeit gefunden sich mit dem aktuellen Zustand der Welt zu beschäftigen, die Tage seit ihrer Freiheit und auch ihrer Wiederauferstehung waren bisher recht wenig gewesen und dafür gab es aber umso mehr zu tun in die knappen Zeit. Aber dass die Daever ein großes Problem waren, hatte sie bereits verstanden und jetzt, dank Azroth, erklärte sich auch warum genau. "Ihr vergleicht diese Parasiten mit Drachen?! Laut den Legenden sind das doch hochgradig magischen Wesen, deren Schuppen von keiner normalen Waffe durchdrungen werden können und die mit nur einem Angriff aus der Luft ganze Dörfer in Schutt und Asche legen können?! Verzeiht meine Unwissenheit über diese Wesen, aber sind die Daever etwa auch so riesig und müssten die dann nicht mehr auffallen? Wenn die sich von Seelen ernähren, um sich dadurch vermehren zu können, dann müssten die doch von Orten mit vielen Lebewesen angezogen werden oder sind die etwa alle schon so vollgefressen, dass die tatsächlich irgendwo versteckt schlafen?", bei der Vorstellung zu Letzterem erschauderte es sie leicht. Wie viele Seelen konnte so ein Daever wohl aufnehmen und wenn er sie dem Fünften nicht mehr bringen konnte, was machte er dann stattdesen damit? Ja sie verstand nun sehr gut, wieso überall das Reisen auf egal welchem Wege blockiert wurde und man Azroth noch nicht heilen durfte.
Die weiteren Ausführungen ließen sie etwas stutzen, "Festen innerhalb eures Leibes, also Bauten im Astralraum? Ich fürchte ich kann euch gerade nicht ganz folgen...wie darf ich mir das vorstellen?", kurz schweifte ihr Blick dabei durch den Raum, sollten Magier etwa in der Lage sein, genauso wie Azroth jetzt gerade, einen Raum im Astralraum zu erschaffen? Ihr Herz schlug aufgeregt bei dieser Vorstellung, aber wie könnte dies möglich sein? "Hat das etwa etwas mit den Monolithen zu tun? Ich hörte von Tarash, dass die Magier daran arbeiten würden, diese an ein magisches Netzwerk anzuschließen und dachte zunächst, dass das wegen der Daever vielleicht sogar gefährlich sein könnte. Zumindest hatte ich letztes Jahr verschiedene Dinge dazu aufgeschnappt, jemand meinte damit wäre entfernte Kommunikation oder sogar Teleportation möglich, allerdings bin ich mir nicht sicher in welchem Ausmaß oder wohin. Aber vielleicht, stimmt das ja auch gar nicht...", kurz blickte sie etwas unangenehm verlegen drein.
Sie hasste es, dass sie von dem ganzen Weltgeschehen bisher so wenig mitbekommen hatte und nun hier vor ihrem Gott so unwissend erschien, obwohl sie sonst so viel Wissen über Magie hatte. "Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich zwar vieles über die Monolithen gehört, aber im Grunde weiß ich kaum etwas dazu sicher. Jeder von ihnen scheint einem Gott gewidmet, sogar Moluk'k'than besaß wohl einen, aber wie sind sie überhaupt entstanden und zu welchem Zweck? Dazu hörte ich bisher nur Vermutungen...und dann frage ich mich immer noch, wieso ich sie irgendwie hören kann, ihre Schwingungen? Letztes Jahr dachte ich noch, dass es daran läge, dass ich von eurer Essenz erfüllt war, aber auch jetzt noch ohne diese, scheine ich zumindest hier als Einzige diese Schwingungen der Monolithen wahrzunehmen, als ob sie sich irgendwie mitteilen wollten. Könntet ihr mir vielleicht sagen, was es genau damit aufsich hat?", fragte sie ihn höflichst, wobei ihr diese Frage wirklich auf der Seele zu brennen schien.
War es Lachen? vielleicht. Azroth war ein Gott der Geheimnisse. Aus vielen Gründen. Vor allem aber, weil er die Neugier und den Wissensdurst der Menschen liebte. Wesen, die sich in ein geheimnis verbissen, immer wieder mit höchster Aufmerksamkeit, Zähigkeit, Intelligenz, teilweise Starrsinn, Beharrlichkeit und Ausdauer versuchten ihren Geist zu höchsten Leistungen anzustacheln, machten ihm Freude. So wie die Krieger den Körper trainierten, so suchten seine Anhänger ihren Geist und Willen zuvervollkommnen.
Kurz verharrte er. Er war der Gott der Geheimnisse. Doch sie war DAS SEINE. Sie würde behutsam sein müssen, was sie wann in welchem Umfang weitergab. Doch die Prinzipien der Welt - ohne Details - sollte er in sie legen. Wie konnte jemand suchen, wenn er nicht wusste, das es etwas zu suchen gab.
Der Raum veränderte sich. Es wurde ein typischer Magierraum. Ein Mann stand an einem Tisch auf dem eine Art Aquarium??? stand? nur dass imAugenblick nichts anderes als Wasser in diesem war. Der Magier sah sie an.
"Dieses Modell hat mein derzeitiges Siegel jemandem gezeigt. Es scheint für den Geist von Geschöpfen gut erfassbar. Es ist ein Bild. Undwie jedes Bild unvollständig. Mit Fehlern behaftet. Der Wahrheit aber nahe kommend."
er nahm eine kleine Scheibe, ließ wizige Berge, wälder und städte darauf entstehen. Senkte sie ins Wasser wo sie auf den Grund sank.
"Nimm an,diese scheibe wäre deine physikalische Welt" die Scheibe dehnte sich aus auf den Grund des gesamten Bodens.
"dieser Kasten aus Glas die Grenzen meines Leibes. Der Astralraum über Eridmea. Schon daran kannst du sehen, dass das Modell unvollständig ist. Ich habe keine Tore und keine Wege nach Außen in die wände des Glases eingelassen. Aber ich nehme an, das überstieg die Möglichkeiten des Modellbauers. Stell dir vor, das Wasser wäre... mein Blut. Die Magie. Der Astrale Raum." er sah auf die Scheibe, runzelte die Stirn. "Leider hat das Modell, was das siegel baute, die Monolithen nicht vorgesehen... es ging ihm um die Zerschmetterung... nungut, eines nach dem anderen."
er fügte Öle hinzu, verschiedene Farben. diese schwammen zuerst an der Oberfläche, dann erzeugte er wirbel, ströhmungen, immer stärker. Die Öle verteilten sich unglaublich fein imWasser, wobei wenn man unsagbar genau hinsah konnte man sehen, dass sie sich nicht ineinander "auflösten" sondern wirklich noch alle getrennt waren. Er ließ es etwas ruhen, man sah, wie das Öl sich an manchen stellen minimal konzentrierte, kleine Perlen bildete. Über einer Bibliothek? schwebte eine blaue Perle, über einem Wald eine Grüne, über den Feldern sanftes Gelb, über dem Meer ein blaugrün. Es war schwierig bei so vielen Details zu erkennen.
"Stell dir vor, dass hier wäre die Essenzder Götter. Ihre Macht. Sie. Dort, wo sich die...mh...Menge ihrer Macht, ihre Aufmerksamkeit hin konzentriert, sind Städten ihrer Anbetung. Bregath hat so gut wie keinen Einfluss amMeer ist aber stark inden Wäldern, Anuket ist stark am Meer, nicht in den Bergen. Wir sind nicht überall in gleichem Maße aufmerksam oder auch nur vorhanden. Aber manchmal kann ein Mensch die Aufmerksamkeit auf sich lenken." man sah ein winziges Schiffchen am Boden des Aquariums in See stechen. ihm folgte eine kleine blaue Perle. "Wenn der Hohepriester des Pathor betend zur See fährt, wird Pathors Auge ihm folgen. Bis dahin verständlich?"
Er lachte? Sie schaute etwas überrascht und wurde etwas rot im Gesicht, während sie überlegte, ob sie etwas Lustiges gesagt hatte, doch konnte sie nichts Treffendes benennen. Doch anstatt es ihr Peinlich war, machte sie es dann dennoch glücklich zu sehen, dass sie ihren Gott in dieser schweren Zeit zum Lachen bringen konnte, egal was der genaue Grund dafür sein mochte.
Als der Raum sich plötzlich änderte, richtete sie sich auf und blickte sich forschend um. Eine Studienzimmer eines Magiers - das fühlte sich nostalgisch und vertraut an! Als sie ihn dann in der Magierrobe bei dem Aquarium stehen sah, begann sie zu lächeln und ihre Augen förmlich zu funkeln, ehe sie langsamen Schrittes, aber innerlich aufgeregt vor Freude zu ihm trat, um einen guten Blick auf seine Präsentation zu haben.
"Euer derzeitiges Siegel..?", sie wirkte kurz irritiert, wen oder was er damit meinte und was dabei genau versiegelt wurde. Aber es musste wohl ein Mensch oder zumindest ein Konstrukt sein, wenn es jemandem etwas gezeigt hatte, oder? Sie beschloss erstmal nicht genauer nachzufragen und lieber aufmerksam der Vorstellung zu folgem, welche ihr Azroth freundlicherweise bot, als er plötzlich Bäume und Berge auf einer Platte wachsen ließ. Nie hätte sie sich träumen lassen, dass sie von ihm persönlich mal eine Art Lehrstunde wie von ihrem einstigen Magier-Mentor bekommen würde, nur auf viel höherem Nivau.
Aufmerksam hörte sie ihm zu und nickte gelegentlich als Zeichen des Verständnisses, legte dann aber den Kopf etwas schief, als er wieder sein Siegel und die Monolithen erwähnte, dies aber anscheinend aufschob. Sie sagte nichts und wartete stattdessen einfach ab, er schien laut seinen Worten ja irgendwann nochmal zu diesem Punkt zu kommen. Als die Öle hinzu kamen, beobachtete sie das Schauspiel interessiert und ging mit ihrem Gesicht etwas näher an die Scheibe, als es schwieriger wurde sonst Details zu erkennen. Als klar war, was die Öle darstellen sollten, suchte sie etwas akribisch nach roten Öl-Perlen und schmunzelte, als sie eindeutig eine über einem Vulkan entdeckte.
Als das Schiffchen in See stach und er von einem Pathor-Priester sprach, musste sie unwillkürlich an Pater Jonathan denken und erneut schmunzeln. Ja das konnte sich das wirklich sehr gut vorstellen bei ihm und seiner guten Beziehung zu seinem Gott. Sie blickte bei seiner Frage zu ihm auf und nickte freudig und dankbar lächelnd, "Ja, ich kann euch bisher sehr gut folgen.", dabei sah man ihr das Glänzen in den Augen und ihre damit verbundene Begeisterung an.
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