#1

Auf den Wogen des Rausches

in Archiv 2016 Allgemein 02.12.2016 14:12
von Ranald • 41 Beiträge

Unglaublich. Es war einfach unglaublich. Er hatte Siria angeboten, ihn zu begleiten. Klar, sie hatte sich anfangs ein wenig geziert, denn ihr behagte der Gedanke an die lange Reise auf See nicht. Doch Ranald hatte sie beruhigt: Sollte es wirklich so schlimm kommen, wie sie es sich ausmalte, hätte er viele Wege, sie ruhig zu stellen, zur Not würde er sie versteinern. Und bis dahin hätte er auch alle Kosten beglichen, die Kutsche für die Fahrt von der Trutz Wolkensturms in Nevenburg stand schon bereit. Und vielleicht, mit viel Glück und des Herrns göttlichem Wirken, würde Siria ja vielleicht bei den all abendlichen Gelagen auch mal ein wenig auftauen. Und selbst in der Kutsche stand ständig feinstes Gebäck, leiblicher Wein und andere Köstlichkeiten bereit.

Und dann, eines Morgens, war Sie einfach weg. Weg. So wie ein billiger Gigolo der sich schnell aus dem Haus schleicht, bevor die Errungenschaft der letzten Nacht aufwacht bzw. deren Angetrauter nach Haus kommt. Ranald fühlte sich ein wenig benutzt. Doch dann zuckte er mit den Schultern. Er beschloss, sollte er Siria noch einmal sehen, ihr all die Leckereien, die Lieder und den Tanz aufzuzählen, die sie verpasst hatte. Und goss sich etwas von dem leckeren Jarlower Ron ein, garnierte es ein wenig mit dem Saft der grünen, sauren Früchte aus Jarlow und nahm einen tiefen Schluck. Nun ja, am Ende war es vielleicht gar nicht so schlecht, dass Siria weg war. Immerhin hatte sie immer so pikiert geschaut, bloß weil der Magister zu späterer Stunde vielleicht die eine oder andere Dirne auf dem Schoß sitzen hatte. Na und? Immerhin hatte der Herr Magister auch so viel Weitsicht besessen, Siria stehts ein eigenes Schlafgemach anzubieten. Und selbst bei den feinsten Leckereien, sei es aus den Häfen Tortugas oder Jarlows, den Märkten Neu Yorcks oder den feinen Sachen aus Westerhold, immer hatte Siria stehts abgelehnt, sich zu berauschen. Eine Schande...

Nach einem ausgedehnten Frühstücksmahl (oder war es vielleicht schon Mittag? egal!) begab sich Ranald wieder in die Kutsche. Die Frage des Kutschers nach der Mitreisenden winkte er ab, begab sich noch einmal zurück in die Taverne und kaufte dem Wirt noch 2 Flaschen seines edelsten Weines ab. Er begab sich in die Kutsche, und dort, sicher außer Sicht zu sein, zog er geschickt den Korken aus der Flasche und verzichtete auf den unnötigen Umweg, das rote Gold erst in einen Becher zu füllen. Bald schon wurde ihm aber klar, dass zu einer ordentlichen Feierei vor allem eines fehlte: Gesellschaft. Oh, wie gern hätte er jetzt jemanden, um zu würfeln, um Lieder zu singen. Und vielleicht auch eine schöne Maid oder einen stattlichen Burschen, um die Kälte, die sich zu dieser Jahreszeit immer häufiger in die Kabine der Kutsche schlich, zu bekämpfen.

Mein Herr Libos, bitte mach, dass die Taverne in die du mich diese Nacht zu führen gedenkst, ein wenig lustiger ist als die vergangenen. Ich sehne danach, die Nacht in deinem Nahmen mit Leben zu erfüllen..

Er streckte die Flasche gen Himmel, ganz so, als wolle er seinem Herrn zu Prosten, und nahm einen ordentlichen Hieb. Der Kutscher zuckte kurz, als er das Geräusch einer auf den Kutschboden aufschlagenden Flasche hörte, doch dann zuckte er mit den Schultern. Etwas derartiges hatte er schon öfters erlebt, der Gast hatte ordentlich im Voraus bezahlt, und so musste er sich wenigstens nicht das schiefe Gegröhle, das der Herr in der Kutsche als Gesang betrachtete, ertragen.

Als Ranald wieder erwachte, stellte er mit schmerzendem Schädel fest, dass er in einem Bett lag. Nicht wirklich feine Bettwäsche, und, nachdem er sich kurz vergewissert hatte, auch keine Gesellschaft im Bett.

Danke Herr, dass du mich Demut lehrst.

dachte Ranald kurz, nicht ohne einen gewissen ironischen Unterton. Er sah sich kurz um, und stellte mit einem Aufatmen fest, dass seine Sachen und Kisten auch in diesem Zimmer standen. Er versuchte aufzustehen, blieb aber vorerst auf der Kante des Bettes sitzen.

Hmm, dass muss ja eine ordentliche Zecherei gestern gewesen sein, wenn ich es nicht mal mehr geschafft habe, meine Sachen zum Schlafen abzulegen.
Naja, was solls. Dann muss ich den Herrn Baron wohl wieder bequatschen, dass die Abrechnung der Kosten für die Forschungsreisen doch wieder höher ausfallen würden dieses Jahr. Wie immer.
.

Er strich sich kurz übers Gesicht und versuchte ein wenig klarer zu werden. Er schaute sich um. Das Zimmer war sehr spartanisch eingerichtet, und sehr klein. Was hatte ihn nur geritten, hier einzukehren? Da nirgendwo ein Bottich mit Wasser zum Waschen zu sehen war, versuchte Ranald aufzustehen. Es war sein Plan, den Wirt um selbiges zu bitten und dann schnellst möglich aufzubrechen. Als er so in Gedanken zur Tür wankte, stellte er fest, dass etwas komisch war. Er wankte. Und zwar nicht nur, weil er offensichtlich immer noch berauscht war, dieses Gefühl kannte er nur zu gut. Nein! Das ganze Zimmer wankte! Und als er sich darauf konzentrierte, meinte er auch, ein Rauschen zu vernehmen.

Wo in aller Welt hast du mich nun schon wieder hingeführt, Herr? Das ist doch keine Taverne? Und wenn ich schon hier bin, warum habe ich kein Gebäck und einen leichten Café mit Rum?


Wenn sie diesen Mann schnell rennen sehen.... , laufen sie schnell in die gleiche Richtung!

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#2

RE: Auf den Wogen des Rausches

in Archiv 2016 Allgemein 02.12.2016 15:49
von Britta • 12.138 Beiträge

"KRAKE!"
irgendjemand brüllte und wenn er gedacht hatte, der Mangel an Rum sei ein Problem, dann bemerkte er, dass es noch schlimmer ging.
irgendetwas schlug mit der Macht eines Baumstammes gegen die Schiffsseite.

"BACKBORD - SEGEL HOCH!!
er hörte Leute schrein und sich vom Mast runterwerfen, Segeltuch knallte, das Schiff machte einen Ruck der ihn zu Boden taumeln ließ. OH scheiße. Die Stimme kannte er doch..oder!
"HARPUNEN!" äh..ja...das war...der volle Becher..oder?? wie hieß nochmal der Kapitän?

"STEUERBORD! ÄXTE!" das schiff begann zu rollen (schlingernde auf und ab Bewegungen)

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#3

RE: Auf den Wogen des Rausches

in Archiv 2016 Allgemein 02.12.2016 16:10
von Ranald • 41 Beiträge

Danke Herr, danke für diese besondere Lehrstunde in Sachen Demut. Hatte ich dich nicht um Gesellschaft zum Feiern gebeten? Also einen Kraken finde ich nun wahrlich wenig feierlich...

Mit schwerem Kopf wankte Ranald zu seinen Kisten. Nach kurzer Suche fand er den Harnisch mit den verschiedenen Täschchen und Fläschchen. Mit geübten Griff fand er die Ampullen mit Ranalds patentierten Mithrilhauttrank, entkorkte sie und stürzte sie herunter. Wer in aller Welt mischte denn so ein widerliches Zeug zusammen? Gänzlich ungeeignet, um damit den Tag zu beginnen. Aber es blieb keine Zeit zum lamentieren, es gab dringlichere Probleme. Nach ein paar weiteren Griffen hatte er seine geliebten Brandkugeln in den Händen, stopfte ein paar in einen Beutel und schlingerte zur Tür. Er war bereit! Er stieß die Tür auf, und stand auf Deck, die Crew eilte geschäftig aber nicht panisch umher.

"Seit nicht verzagt, Freunde, Zecher und Maiden, denn Ranald, der Unglaubliche, ist hier um euch zu retten!"

Kaum hatte er diesen Satz herausgebracht, traf das Schiff ein weiterer wuchtiger Schlag des Kraken. Ranald, noch immer nicht ganz eins mit der Realität, verlor das Gleichgewicht und krachte volle Kanne Kopf voran in die Wand des Schiffes. Er schüttelte sich, so ein Kopftreffer war natürlich ausgezeichnet in Kombination mit dem Kater, den er eh noch hatte. Er zog sich an der nahen Reling hoch, und da sah ihn vor sich: Der Grund, warum er so unsanft aus seinen Träumen gerissen worden war. Der Grund, warum dieser Tag nicht wie sonst so oft üblich mit Früchten, Gebäck, leichtem Wein und Café begonnen hatte. Der Grund, warum sein Kopf noch mehr schmerzte als sonst.

Und so wallte in ihm der Zorn des rechtschaffenen Zechers auf. Mit einem halb gelallten "Du Miststück!" griff er in die Tasche, machte wie im Schlaf eine der Brandkugeln bereit und schleuderte sie einen der drei (recht ähnlich aussehenden) Tentakeln vor ihm.


Wenn sie diesen Mann schnell rennen sehen.... , laufen sie schnell in die gleiche Richtung!

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#4

RE: Auf den Wogen des Rausches

in Archiv 2016 Allgemein 02.12.2016 16:25
von Siria • 3.678 Beiträge

In der Tasche schien sich noch etwas anderes zu befinden außer der großartigen und ausgefeilten Sammlung von Ranalds liebsten Brenn-Spreng-Rauch-und-was-man-sonst-so-braucht-Kugeln. Vermutlich handelte es sich um einen Brief.

Später, jetzt war keine Zeit für dererlei Unsinn, der Kampf rief und die Lunte brannte!

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#5

RE: Auf den Wogen des Rausches

in Archiv 2016 Allgemein 02.12.2016 20:43
von Britta • 12.138 Beiträge

Die Götter mussten ihn lieben - er traf. Na gut, das ding hing halb an der Bordwand und war fast haushoch, aber er traf.
Irgendwo brüllte irgendwer irgendwas - die nächste Welle kippte über ihn, kalt, nass und salzig.

Die götter mussten ihn hassen! doch anscheinend war der Krake eine Menge gewohnt, aber nicht, dass jemand ihm derartig einheizte. Kurz wickelten sich die Arme wirklich ab. Oktopoden konnten nicht beleidigt aussehen - der hier tat es. Eher verwirrt und bleidigt zog er sich ein Stück zurück, anscheinend sich fragend, ob sein leckeres Mittagessen all die Aufregung wert war. Holzverpackung abschälen, Schnitte aushalten und jetzt auch noch das?
Dieses Zögern nutze die Schiffsmagierin der Vollen Becher aus um gleich noch einen hinterher zu setzen. Beleidigt zog das Vieh ab.
"DER RUM!!" jemand brüllte, mehrere Fässer der Ladung hatten sich losgemacht und kullterten über Deck.

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#6

RE: Auf den Wogen des Rausches

in Archiv 2016 Allgemein 06.12.2016 11:06
von Ranald • 41 Beiträge

Ranald schüttelte sich ob der unerwarteten kalten Dusche. Wenn der Schlag auf den Kopf oder der Angriff des Kraken ihn noch nicht nüchtern bekommen hatten, jetzt war er es. Kurz schaute er gen Himmel:

Danke Herr, vielen Dank, dass du mich zu so früher Stunde auf die Probe stellst. Wenn die Taverne heute Abend nicht fabulös wird...

In diesem Moment zog der letzte Aufschrei der Mannschafft durch Ranalds Hinterkopf. Natürlich, die Rumfässer! Er schaute sich kurz an Bord um, die Fässer rutschten zwischen den Deck Aufbauten hin und her. Kurz entschlossen griff sich Ranald einen der Rettungshaken, welche an einem langen, kräftigen Stab angebracht waren. Er versuchte den rutschenden Fässern so gut es eben ging auszuweichen, und als eines der Fässer in einer Ecke kurz zur Ruhe kam, blockierte er es, indem er den Stab als Hebel darunter keilte und sich mit ganzer Kraft hinein stemmte.

Er brüllte mit aller Kraft: "Männer, schnappt euch auch die Haken und blockiert die Fässer wenn sie kurz still stehen. Der Rest von euch soll schnell Taue holen, damit wir die Fässer am Besten einfach da sichern können wo sie sind. Wenn wir sie versuchen über das nasse Deck bei diesem Seegang zu bugsieren, werden sie uns wieder entschlüpfen wie ein Aal".


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#7

RE: Auf den Wogen des Rausches

in Archiv 2016 Allgemein 08.12.2016 07:25
von Britta • 12.138 Beiträge

Die Hektik war unbescheiblich, doch das, was wie Chaors wirkte war gezieltes Arbeiten vieler Hände. Zwei Fässer verlust später und einer in der ferne liebeskrank rufenden Krakendame später - wie auch immer die Zauberin es machte, sie machte es gut - hatte sich das Ganze beruhigt und Leute fingen schon an, Reparaturen durchzuführen.
Der erste Offizier kam grinsend an.
"ich wusste doch, der Verlust von Rum würde euch wach machen!"

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#8

RE: Auf den Wogen des Rausches

in Archiv 2016 Allgemein 09.12.2016 12:03
von Ranald • 41 Beiträge

Als das letzte Fass ordentlich verteut und somit in Sicherheit war, seufzte Ranald und liess sich niedersinken. Er schaute dem Mann, der ihn gerade angesprochen hatte, an.

"Verzeiht, wenn ich euch wiedersprechen muss, aber die eiskalte Dusche hat mich wach gemacht. Der Verlust von zwei guten Freunden macht mich eher zutiefst traurig. Ich werde ihrer heute Abend angemessen gedenken. Aber davon ab: Wer seit ihr überhaupt? Und wo bin ich hier? Und viel wichtiger: Wie komme ich hierher? Und denkt bloß nicht, alles auf meinen Kater schieben zu können. Ja, der Abend gestern war wahrscheinlich ein wenig ausladender. Aber da war ich immer noch ein paar Tagesreisen vom nächsten Hafen im Lande Nevenburg entfernt. Und der Brand, der mich mehrere Tage, wenn nicht Wochen, ausknockt, der muss erst noch gebraut werden."

Und als er seiner eigenen Situation mehr und mehr gewahr wurde, fügte er hinzu: "Ich muss gestehen ,dass ich mich gerade hundsmiserabel fühle. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir heißes Wasser zum Waschen, am Besten zum Baden anbieten könntet. Und wenn ich dann meine klitschnassen und eisigen Sachen gewechselt habe, würde ich mich außerdem sehr über ein ausladendes Katerfrühstück freuen."

"Ihr scheint mich übrigens erkannt zu haben, was nicht verwunderlich ist, denn mein Name eilt mir häufig voraus. Nichtsdestotrotz will euch versichern, dass ich meine Schulden immer begleiche. Wenn ich euch noch Münzen für die Überfahrt schulde, sagt mir, was ihr bekommt. Ansonsten werde ich euch mit meiner Kunst und auch mit der ein oder anderen Leckerei aus meiner Truhe zur Verfügung stehen, so war ich der Unglaubliche bin!"


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#9

RE: Auf den Wogen des Rausches

in Archiv 2016 Allgemein 11.12.2016 07:02
von Britta • 12.138 Beiträge

"na, jetzt bin ich aber enttäuscht! Wobei als ich die beiden Libospriester sah, die fröhlich singend euch und euer Gepäck auf einer Trage herbeischleppten dachte ich mir schon, es könnte ein Scherz sein. Ihr seid auf der "vollen Becher" werter Ranald, vielleicht erinnert ihr euch? Wir werden einen kurzen Halt noch machen und dann geht es mit vollen Segeln zur Valandsinsel."

Der Mann grinste breit. "Der Kapitän hat Wettschulden und geschworen, wer wird sie beim Tavernendienst abbezahlen. Bin mal gespannt, ob er nicht sein bester Kunde wird. Danach schaun wir mal, wohin es weiter geht. Aber ihr seht wirklich aus wie vom Totenbett aufgesprungen. Ein heißes Bad könnt ihr vergessen, aber ich schick nen Jungen mit heißem wasser und Frühstück."

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#10

RE: Auf den Wogen des Rausches

in Archiv 2016 Allgemein 14.12.2016 12:00
von Ranald • 41 Beiträge

"Vielen Dank für die Auskunft. Nein, in der Tat erinnere ich mich daran, wie ich auf dieses Schiff kam. Wie gesagt, das Letzte an das ich mich erinnern kann, war, dass ich in einer Kutsche in fernen Landen gereist bin. Aber gut, der Herr lenkt mich manchmal auf seltsamen Bahnen. Ich werde mich nun zurück ziehen um mich zu waschen und dann mein Frühstück zu mir nehmen. Ich würde mich freuen, wenn ihr oder Kapitän mir dabei etwas Gesellschaft leisten würdet, denn ich habe noch viele Fragen."

Gesagt, getan. Ranald zog sich kurz in die Kabine zurück, die aus irgendwelchen Gründen die Seine zu sein schien. Nachdem ihm der Schiffsjunge eine Schüssel mit warmen Wasser gebracht hatte, wusch er sich ausgiebig und legte trockene, für die Schifffahrt geeignetere Kleidung an. Kurz darauf kam der Schiffjunge wieder: Ein wenig Schwarzbrot, Fisch in allen Variationen und sogar ein paar Früchte. Ranald dankte ihm ausgiebig, und beschenkte ihn mit ein wenig feinem Gebäck, welches mit zarter Schokolade und Nusssplittern überzogen war. Nun, vielleicht nichts was ich mir selbst so zusammen gestellt hätte an Frühstück, aber wahrscheinlich das Beste um diesen Kater los zu werden.

Kurz nachdem Ranald mit dem Frühstück begonnen hatte, öffnete sich die Tür und der Kapitän kam herein. Als Ranald sah, dass die Tür geschlossen ward, stand er auf und begrüßte den Kapitän ausgiebig. Er bat ihn, sich zu ihm an den Tisch zu setzen.

"Es ist schön das Gesicht eines guten Freundes zu sehen, wenn man in einem fremden Zimmer erwacht ist und kurz darauf von einem Kraken zum Frühstück eingeladen wurde, dummerweise dem Frühstück des Kraken. Kann ich euch auf den ganzen Schreck eigentlich einen Tropfen anbieten? Ich hätte Jarlower Brandy da, oder Tortugischen Rum, oder vielleicht ein klein wenig meiner anderen Spezialitäten? Ich werde glaube ich einen leichten Morgen Rum zu mir nehmen..." Bei diesen Worten stand Ranald noch einmal kurz auf, wühlte kurz in seiner Kiste und beförderte eine Flasche und zwei Becher hervor. Er stellte beiden auf den Tisch und goß einen guten Schluck des Rums hinein. Schließlich halbierte er eine der Südfrüchte, welche ihm gegen den Skorbut gebracht wurden, und quetschte den Saft in jeweils einen der Becher. "Ach, wo sind denn meine Manieren. Wir sind ja hier nicht bei den Barbaren". Bei diesen Worten schlug Ranald sich kurz vor die Stirn, stürmte zurück zur Kiste um kurz darauf Freude strahlend zwei bunte Schirmchen in die Becher zu befördern. Er prostete dem Kapität zu, und stellte fest, dass er seinen Namen vergessen hatte. Aber das hinderte ihn auch nicht daran, nicht erst auf den Kapität zu warten um den ersten Schluck seines Morgengetränkes zu sich zu nehmen.

"Wie gesagt, ich habe viele Fragen. Wie ist es euch denn ergangen, nachdem wir von Releys Insel fliehen konnten? Was ist sonst noch alles im vergangenen Jahr vorgefallen, und was in jüngerer Vergangenheit. Das ihr die Rum Fässer wieder gefüllt habt, konnte ich ja vorhin selbst feststellen, auch wenn mich der Verlust der zwei Fässer sehr schmerzt. Ich hoffe übrigens, es gab keine Verluste bei der Besatzung beim Angriff des Kraken? Der Verlust zweier Zecher ist soviel schmerzhafter als der Verlust von seinen Gaben. Und wohin tragen uns die Wogen überhaupt? Euer Offizier meinte irgend etwas von den Valandsinseln? Was gibt es dort, und warum in aller Welt sollte mich mein Herr dorthin rufen?"

Er prostetet dem Kapitän noch einmal zu, und leerte daraufhin seinen eigenen Becher. "Und noch eines: Wie ich schon versichert habe, wenn es irgend etwas gibt, bei dem ich euch oder eurer Crew behilflich sein kann, sagt es mir bitte. Es ist nun schon das zweite Mal, dass wir aufeinander treffen. Ich glaube nicht an Zufälle, immerhin bin ich Magister. Aus irgendwelchen Gründen führt der Herr Euch und mich wieder zusammen, und ich denke, große Taten liegen vor uns"


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#11

RE: Auf den Wogen des Rausches

in Archiv 2016 Allgemein 17.12.2016 06:28
von Britta • 12.138 Beiträge

Der Kapitän grinste, trank den Becher leer und ließ ihn ganz unbescheiden wieder auffülllen. "ihr seid wahrhaftig unvergleichlich, Ranald! Und kein verdammter Krake nicmmt mir einen der meinen! die haben alle Schulden bei mir! " er wirkte empört. "und woher soll ich wissen, warum Euer Gott euch auf diesem Eiland haben will? Da gibt es nix! naja..." er kratzte sich behaglich den Bauch als er sah wie Ranald freundlcih nachschenkte, "Frischwasser, Wild und Holz, einen kleinen Hafen" er blinzelte ihn freundlich an und grinste auf einmal sehr, sehr breit als er die Katze aus dem Sack ließ "wo auch unsereins willkommen ist"
Das Grinsen wurde noch breiter. "Somit ist es schon was besonderes, ist in dieser Gegend der einzige Hafen für freie Seefahrer - ich mein, ist ja am inneren Ring. Die Leute werden euch gefallen dort, nich unten ma Hafen, oben am Haus. Ich sag euch, da gibts ein Mädel...."

er seufzte, sein Grinsen wurde leicht sehnsuchtsvoll. "Schade, dass ich bisher immer zu besoffen war abends - aber diesmal klappts mit mir und Ilvara. Mus allerdings noch meine Schulden bezahlen - 5 tage helf ich aus in ihrer Taverne...OH welche LAST!"
er prostete Libos zu und trank den nächsten Becher leer, Ranald dazu anhaltend, ruhig ein wenig mehr mitzuntrinken - gegen den Kater quasi als Hilfsmittel.

"Die Zeit nach Reley war scheiße. Die Piraten fielen über die Insel her - Götter sei Dank war ich nicht da - danach der Orden der Reinheit. Und wisst ihr was? Die suchen jetzt nach jedem von der Insel. Ist doch eine Plage! warum auch immer." er runzelte die Stirn.

"naja, is ja auch egal, auf der Valandinsel wird´s keinen stören...wobei...vom Orden der Reinheit, könnte selbst den ollen Valandssohn oder Kergon dazu bringen, genauer hinzusehen. Hätt ja gesagt, die interessiert kein steckbrief dieser Welt...mpf...egal." er winkte ab. "ich muss vorher noch an nen pisseliges Grenzkaff namens Utmark, da halten wir aber nur kurz am Unterhafen, nehmen Passagiere auf von den Nebelschiffen und verschwinden dann wieder. Noch ein, zwei Wochen und wir sind da."

er nickte zufrieden und nahm noch einen schluck.

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#12

RE: Auf den Wogen des Rausches

in Archiv 2016 Allgemein 19.12.2016 17:53
von Ranald • 41 Beiträge

"Nehmt mein Freund, nehmt. Man soll die Feste, oder in unserem Falle das Wiedersehen, feiern." Damit schenkte er dem Kapitän und sich nochmal ordentlich ein. "Ich bin froh, dass niemand eurer fröhlichen Mannschaft der Bestie des Anuket zum Opfer gefallen ist. So bleiben mehr Zecher, um zu singen, zu spielen und zu feiern." Darauf prostete er seinem gegenüber ein weiteres Mal zu.

"Also ein Freifahrer Hafen. Nicht das ich etwas dagegen hätte, manchmal muss man sich selbst als Alchemist solcher Möglichkeiten bedienen. Mein Ziel ist damit klar, welchen anderen Ort als die Taverne der Insel könnte ich ansteuern? Und was ihr mir von der liebreizenden Ilvara erzählt, nun, ihr habt sicher nichts dagegen wenn ich mich um Sie während eurer Schicht kümmere, oder.... " Sagte es und schenkte mit einem verschmitztem Lächeln auf den Lippen noch einen ein.

"Es ist spannend mich mit dir zu unterhalten. Mit jeder Antwort tauchen neue Fragen auf, wie Münzen beim Würfelspiel die vor mir erscheinen und wieder verschwinden. Wer ist denn dieser Valandssohn, bzw Kergon? Ärger? Hat der Valandssohn etwas mit der Valandsinsel zu tun? Ich würde nur vermeiden wollen, den falschen zu sehr auf die Füße zu treten. Davon ab, wie lange werden wir denn wahrscheinlich im Hafen von Utmark liegen? Zeit genug um kurz die Märkte nach Exotika abzusuchen, oder zumindest die Schnapsvorräte aufzufüllen? Und ich hoffe, ich muss dann meine Kajüte nicht mit irgend jemandem teilen, hübsche Dirnen oder stramme Burschen mal außen vor gelassen. Es soll euer Schaden nicht sein..."


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#13

RE: Auf den Wogen des Rausches

in Archiv 2016 Allgemein 19.12.2016 20:25
von Britta • 12.138 Beiträge

Utmark will ich eigentlich nur Leute und wasser aufnehmen. Die Navigatoren haben Bescheid gesagt, gibt ein paar Leute, die mit meinem Schiff fahren wollen. Da dachte ich, he, warum nicht?" er trank noch sehr zufrieden einen weiteren Becher - langsam lief er warm. "wir sind eh viel zu spät, also ran, wasser und Leute und weg zur Valandsinsel. Naja, und der Typ heit Valandssohn, weil er ääh.. ich nehme mal an Nachkomme von dem Typen ist, dem die Insel gehörte..äh..Valand hieß er. Nicht originell, oder? naja..Valand, Valandinsel, Valandsohn -he? Klar? ist übrigens nen Dieb, sehr in Ordnung. Kergon ist...Kergon. eine Klasse für sich. Söldner. Alt." er wirkte auf einmal nachdenklich. "Gefährlich. ich meine...er ist in Ordnung, wenn du dich an die Regeln hältst, aber....mh..ich bevorzuge den Kraken verstehst du? Den kann man überleben." er nickte Ranald zu, die Warnung war eindeutig. "Wenn du dem auf die Füße trittst, tötet er dich. Keine Spielchen, kein "he Kumpel, das war ein Witz. Manchmal....muss man damit leben, dass es Leute gibt, denen man einfach nicht ans Bein pisst."
er grinste. "wobei ich sagen muss, ich mag ihn. Er sorgt für Sicherheit und das macht er gut. Wenn du willst, kannst dich da mit nem Todfeind treffen und Kergon sorgt dafür, dass er dir nichts tun wird - egal, was manche Leute an Gold für dich zahlen. Dort bist du sicher. Keiner Packt dich an." er grinste breiter. "für Leute, die so einen Service zu schätzen wissen, ist er Gold wert."

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#14

RE: Auf den Wogen des Rausches

in Archiv 2016 Allgemein 20.12.2016 14:03
von Ranald • 41 Beiträge

Ranald kramte ein wenig in seiner Kiste und beförderte kurz darauf ein Schüsselchen mit Nüssen, Keksen und salzigem Gebäck auf den Tisch. Er grinste: "Nur der Rum ist auch irgendwann fad, hier, bedient euch. Alles klar, also haben wir eher keine Zeit für eine ausgedehnte Shopping Tour. Ist am Ende vielleicht auch besser so. Die wichtigsten Sachen sollte ich in den paar Stunden, in denen ihr Proviant, Wasser und Passagiere laden lasst, bekommen."

"Nun, wie ihr euch vielleicht erinnert, heiße ich ja mit vollem Namen Ranald Ragnason. Wobei mich mein Nachnahme als Sohn der Ragna, meiner Mutter ausweisst, ich bin schließlich kein Nordmann sondern geborener Stedinger. Mir ist aber nichtsdestotrotz der Brauch bekannt, die Kinder nach ihren Eltern zu benennen, wenn gleich ich das eigentlich so kenne, dass sie dann ncoh einen Rufnamen haben. Sei es drum, also ist der Herr praktisch der, welcher als ehester als der Besitzer der Insel zu identifieren ist, solange sein Vater nicht auftaucht. Sehr gut zu wissen, mit dem sollte ich mich gut stellen. Und so Leute wie diesem Kergon bin ich auch schon begegnet. Es ist gut zu wissen, dass bei jemandem das Zentrum für Amüsement im Herzen verkümmert ist, gerade wenn dieser jemand so einer Profession nachgeht. Aber auch gut zu wissen, dass er den entsprechend Verhaltenscodices treu zu sein scheint. Ich hoffe nicht, dass ich seiner Dienste bedürfen werde, aber selbst da ist es ja immer gut zu wissen, seine Optionen zu kennen."

"Vielen Dank mein Freund, ich denke, dann bin ich zunächst erst einmal wieder auf dem Stand der Dinge, der Rest ergibt sich eh nach den Launen des Herrn. Bevor wir aber scheiden, möchte ich euch noch gern ein Anliegen meinerseits mitgeben. Ich bin momentan auf der Suche nach speziellen Ingredenzien und Kristallen für ein Projekt, mit welchem ich die Welt auf den Kopf stellen möchte. Stellt euch Augengläser vor, mit denen ihr durch den Äther schauen könnt, oder die Welt der Geister sehen, oder was auch immer. Falls ihr also jemals von etwas völlig durchgeknalltem gehört habt, so verrückt das es gar nicht war sein kann, lasst es mich wissen."

Und so vergingen die Tage an Bord, Ranald unterhielt sich auch alsweilen entspannt mit der Schiffsmagierin und dem Navigator, allerdings immer mit einer angemessenen Zurückhaltung, um den Betrieb nicht zu gefährden. [OT: Da ich es OT verpeilt habe, hier noch ein Experiment. Ich meine, es wäre die Crew der "Voller Becher" gewesen, die alle so lustig von innen geleuchtet haben... Vielleicht war es aber auch ein anderes Schiff.]. Eines Abends erinnerte er sich auch an den lustigen Fiedler auf dem Schiff, der so schön die Sternenmusik gespielt hatte. Also bereitete Ranald seine spezielle Tinktur, um hinter die Vorhänge dieser Welt zu schauen, und machte sich daran, den Navigator beim navigieren ein wenig zuzuschauen.


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#15

RE: Auf den Wogen des Rausches

in Archiv 2016 Allgemein 22.12.2016 06:57
von Britta • 12.138 Beiträge

Unterwegs sammeelten sie Leute ein, es gab einen kurzen Zwischenstopp in der Nähe Utmarks. Anscheinend war der Hafen unten abgebrannt und der Mittlere Hafen völlig überfüllt. Bis vor kurzem hatte da auch noch Quarantäne geherrscht - irgendwie sah alles nach totalem Chaos aus.

So legten sie im Windschatten eines gewaltigen Kahns an auf dem Sprung für ein schnelles wieder weg.

(Ot bin spätestens ab morgen off - aber so hast du die Chance, wenn ihr wollte, noch Wieland mit an Bord zu nehmen. LG B - und schöne Weihnachten! T - 5)

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