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RE: Die Insel der Hoffnung
in Die Insel der Hoffnung 05.01.2025 17:32von Britta • 12.168 Beiträge
Manche der Einheimischen waren noch schwer erschüttert. Andere euphorisch. Wieder andere vollkommen verwirrt.
Was war passiert?
Nach 1000 Jahren der Isolation waren Fremde gekommen und hatten bewiesen, dass die Welt da draußen nicht vernichtet worden war. Die alten Götter waren nicht tot. Die Menschen, Elfen, Zwerge und anderen Wesenheiten nicht im Sturm ertränkt. Statt dessen war da draußen ein Königreich entstanden, das Königreich Eridmea, dass durchaus mit großem Interesse auf die kleine Insel am Rand der Welt starrte. Denn sie hatten nun etwas, dass es nirgendwo sonst bisher gab:
ein Tor in eine der Schwersterwelten!
Dank den Schicksalsschmieden (Spielern), die mit größter Mühe, Klugheit, Fleiß und handwerklichem Geschick das Tor repariert hatten, konnte man wieder mit Iskarioth reden. Iskarioth. Heimat vieler Völker, die jetzt seit 1000 Jahren auf der Insel lebten. Heimat der Jah, der Tehiwei, der Shuru. Doch auch Gefängnis DES FEINDES! und so war der Jubel um so größer als die ersten Nachrichten kamen:
DER FEIND ist wirklich und wahrhaftig vernichtet! seine Kuppel aus Glas ist zerfallen, DER FÜNFTE der für so unsagbar viel Leid in den vier Welten gesorgt hatte, wurde ausgelöscht! Ja, natürlich gab es noch Truppen, die ihm treu waren. Natürlich noch Diener, die jetzt offen oder heimtückisch um ihr Überleben kämpften. Aber der große Sieg war wahr!
Und so herrschte trotz aller Bedenken und Furcht Jubel auf der Insel der Hoffnung, die als "Stahlpforte" in der Weltkarte des Königreiches neu eingetragen worden war.
Auch im Königreich Eridmea herrschte Jubel, ob dieser Nachrichten, wenn auch Bedauern darüber, dass die Insel sich nicht dem Königreich anschließen wollte. Noch nicht. Denn Adalbert, Gründer des Reiches, war ein geduldiger Mann. Es war logisch, dass Furcht vor der Übermacht des Königreiches zu Abwehr führen musste. So hatte man es auch gesehen an den "Partisanen", die die Schicksalsschmiede überfallen hatten. Jungen, die eigentlich nicht wussten, was Krieg ist, aber verzweifelt bemüht gewesen waren, ihre Insel vor "den Fremden" zu verteidigen. Ihnen waren die Schicksalsschmiede mit Freundlichkeit und Gnade gegenüber getreten. Ganz im Gegensatz zu den Kreaturen "des Alten" und diesem selbst. Ein Wesen, halb Magier, halb Pflanze, hatte versucht die Insel zu vergiften und zu erobern, nachdem es durch Fremde aus seinem Bannkreis befreit worden war. Heldenhaft stellten sich ihm die Schicksalsschmiede entgegen und schafften es in einer entscheidenden Schlacht im Wald ihn zu vernichten. Zum Beweis ihrer Tat brachten sie ihn zum Blatnik, einer Art Waldgeist (oder Monster?), von den Einheimischen ein "Incarnoi" genannt. Dieser schenkte ihnen zur Belohnung das fehlende Teil zur Pforte.
Die Schicksalsschmiede hatten nun die Wahl, zwischen Arcanis, der Welt der Magie, oder der silbernen Pforte, die zum Hauptsitz des Ordens der Reinheit führte, oder der goldenen Pforte, die am Rand einer verseuchten Insel liegt oder Iskarioth, dem Werden.
Sie wählten zur großen Freude des Hüters der dortigen Stätte Iskarioth und stellten so die Verbindung von vielen zur alten Heimat wieder her.
Nach der großen Feier, ihnen zu Ehren, mit Festessen und Feuer, beschlossen einige der Schicksalsschmiede zu bleiben, andere zogen wieder ihrer Wege. Doch sie alle hatten gelernt, dass es auch anders gehen kann. Die intelligenten Wesen dieser Insel hatten vor 1000 Jahren einen Pakt geschlossen: sie würden klug und zivilisiert handeln! sie würden sich nicht von Gier, Hass, Neid, Brutalität oder dem Recht des Stärkeren regieren lassen. Sie würden niemals den Zweck die Mittel heiligen lassen, niemals die Freiheit aufgeben, niemals DAS GUTE für das Böse tauschen. Auch wenn viele der Schicksalsschmiede sagten "das hier kann nicht funktionieren" stellten sie fest: doch. Tut es. Man braucht kein Geld. Man braucht keine Macht. Man braucht keinen Reichtum. Wenn alle zusammenarbeiten und sich mit Respekt und Freundlichkeit begegnen klappt es auch.
So wird die Insel für manche Schicksalsschmiede nun ein Ort der Heilung. Für andere eine Aufgabe, denn sicher ist: nur weil es auf der Insel für deren Bewohner funktioniert, heißt es nicht, dass es gegenüber möglichen Angreifern funktionieren wird: Piraten, Eroberern, den "gut meinenden" die einen "besseren" Lebensweg zeigen wollen.
Die Einheimischen jedoch haben beschlossen:
1. alle 10 Tage werden sie versuchen mit der alten Heimatwelt Kontakt aufzunehmen
2. alle Fremden sind willkommen, wenn sie sich an die Regeln halten!
3. wer Wind säht wird Sturm ernten! Sie sind die Erben derer, die die Pforte als letzte Hoffnung dieser Welt gehalten haben - vielleicht sind sie seit 1000 Jahren aus der Übung, aber sie werden nicht einfach aufgeben.
4. Vorsicht ist besser als Unvernunft. Nächstes Jahr zur Jahreswende öffnet sich die zweite Kammer des Schutzes und in ihr findet man (hoffentlich) den zweiten Energiekern des Tores. Dann wäre Reisen wieder möglich. WEnn man ihn einfach so eingebaut bekommt. Aber es ist klug, die Schicksalsschmiede einzuladen zu diesem Ereignis. Schließlich haben sie Erfahrung damit!
Und so werden rege Nachrichten hin und her geschickt, der Hüter der Stätte bereitet sich jetzt schon auf das große Treffen der Aldermänner im Frühjahr vor, wo explizit KEINE Schicksalsschmiede erwünscht sind, damit man sich erstmal untereinander beraten kann. Die verschiedenen Stämme fragen sich verschiedene Dinge und die alten Geister der Insel heben interessiert die Köpfe.
Neues ist in Gang gesetzt worden. Oder sehr Altes. Die Totems wurden gerufen. Alte Artefakte erwachen zu neuem Leben, jetzt, wo die Pforte wieder Energie besitzt. Alte Eide, gesprochen damit sie über den Tod und alle Zeit hin Gültigkeit haben, fangen an ihre Magie von Neuem zum Schutz der Pforte zu entfalten.
Auf vielen, vielen Ebenen, manche sichtbar, manche unsichtbar, setzen sich Dinge in Gang. Darauf wartend, was als nächstes geschieht.

RE: Die Insel der Hoffnung
in Die Insel der Hoffnung 08.01.2025 18:16von Britta • 12.168 Beiträge
Die Taldo-Priesterin wuselte umher. Neue Götterschreine waren eingerichtet worden und ein Priester aus einer Fremdwelt war gleich da geblieben, Olaf, netter Mann, auch wenn sie noch nicht ganz begriffen hatte, wie das mit der Todesgottheit funktionierte, der er diente? von der er ein Teil war? man würde an Semantik noch eine WEile arbeiten.
Mit Schaudern dachte sie daran, dass es aufgrund von Worten beinah eine mörderische Auseinandersetzung zwischen St. Mortem Tha und der Mora-Priesterin gegeben hätte. Uff. Das war knapp gewesen. Aber nachdem er begriffen hatte, dass Cho einfach nur die Körper zerriss - leibliche wie ephimerische - und Mora die Seelen nun mal waschen musste war es in friedliche Bahnen gelenkt worden. Er wollte sogar die Küste abfahren um nach natürlichen Häfen zu sehen, wo jemand landen könnte. Netter Mann. Ein bißchen paranoid, weil er dachte, dort könnten Feinde landen und alles müsste befestigt werden. Naja... bei dem IRRSINN der da draußen exisiterte kein Wunder. Aber das war ein anderes Problem. Jetzt war die Frage:
stellte man die Altäre der neuen Götter zu den passenden hiesigen?
machte man alle gleich groß? Die hiesigen Größer? die Alten größer?
packte man die hiesigen in den Tempel und die anderen in den Flur - der musste dann aber sehr viel hübscher gemacht werden!
und warum wucherten die Felle der beiden Schamanen schon wieder quer durch den Tempel?
warf man die Schamanen raus? aber wohin?
Bah - sie hasste so was.
Viel interessanter waren die Veränderungen im Na-An Raum. Vielleicht sollte sie seinen Schrein auch in den Raum des Traumherren bringen. Die Fremden hatten nicht begriffen, dass sie im Wohnzimmer des Traumherrn standen, wenn sie diesen Raum betraten. Eine Vorwarnung wäre da sicherlich hilfreich. Auch vielleicht ein langer Text "überlege dir GENAU worum du bittest!" mit dem Zusatz "und schreibe deine Namen an die Gebete, das ist hier so Sitte". Sie überflog die Gebete... harmlos...harmlos... oh scheiße!!!
"ich will etwas über die Vergangenheit erfahren. Was damals wirklich passiert ist."
Großartig. ganz großartig. Das LETZTE was Tjarde wollte war ein Traum von DIESER Vergangenheit. Sie musste mal ein intensives Gebet mit Opfer an den Traumherrn richten. Und wenn er das machte - FALLS - dann doch bitte erst, wenn die Schicksalsschmiede wieder da waren.

RE: Die Insel der Hoffnung
in Die Insel der Hoffnung 13.01.2025 07:05von Britta • 12.168 Beiträge
Sie wuselte umher und versuchte herauszufinden, welcher Schicksalsschmied nun wirklich auf der Insel verblieb und welcher nicht. Dabei blieb ihr Blick an den Geweben der Hüterin der Muster hängen. Wunderschön. Und unglaublich! Soviel Tjarde verstanden hatte, legte die Königin in jeden Daka-Jah Zauber. Wenn dieser erwachsen wurde, aktivierte er die Zauber, die in ihm lagen. was wohl ein sehr mühseliges unterfangen war. Die Fremden hatten nicht nur geholfen, einen dieser im Blut liegenden Zauber zu erwecken, nein, sie hatten es auch geschafft mittels magischer Pflanzen? einen völlig neuen Zauber zu weben und ihn der Daka-Jah beizubringen! die war begeistert! Sie hatten die Rasse der Daka-Jah um ein Muster erweitert!
Ob sie den Daka-Jah wohl alles beibringen konnten? und wenn sie es der Königin beibrachten - oder die Hüterin der Muster irgendwann zu einem König / einer Königin werden würde... würde sie die neuen Zauber ihren Eiern mitgeben können?
Tjarde hatte keine Ahnung.
Die Daka-Jah auch nicht.
Die Fremden ebenfalls nicht.
Doch hier war Großes begonnen worden!
Die Hüterin der Muster hatte mit glänzenden Manibeln - nannte man das so? - Nachrichten an die Stämme der Daka-Jah gesandt. Tjarde war gespannt, ob sie nächstes Jahr zu den heiligen Tagen hier auf einmal eine Menge Daka-Jah haben würde. Oder ob es bei einigen wenigen blieb, weil die Daka-Jah immer noch vorsichtig waren. Oder weil die Hüterin der Muster fand, es sei ihr Vorrecht. Nun, man würde sehen. Sie hoffte nur, dass die Gebete, die die Hüterin der Muster im Na-An Raum darbrachte, vernünftiger waren als andere. Doch irgendwas war da im Gange. Tjarde war gespannt, welches Geheimnis die menschengroße Ameise und der Herr des Traumes miteinander ausheckten.

RE: Die Insel der Hoffnung
in Die Insel der Hoffnung 23.01.2025 21:30von Britta • 12.168 Beiträge
Oh Götter ging es ihr scheiße. Natürlich. Fast alle waren weg und sie fiel um. Eine Woche strenge Bettruhe hatte die Daka-Jah gesagt. Tjarde hatte protestiert - und dann die meiste Zeit verschlafen. aber jetzt wollte sie wieder - und konnte nicht. Dreck. Noch zwei Wochen? Kurz sah sie auf die Notizen, die man ihr reingebracht hatte. Die zweite Begegnung am Tor war gelaufen, fröhlich, aber halt nicht so großartig wie alle gehofft hatten. Shean ? hatte sich erstmal auf den Weg gemacht um seinen Vorgesetzten in irgendwo Bescheid zu sagen, was wohl einige Tage dauern würde. Und so wie es aussah war er auch zum nächsten Treffen mit diesem nicht rechtzeitig zurückgekommen. Naja - man würde sehen. Die Taldo-Priesterin rechnete nicht mit schnellen Reaktionen. Wege mussten zurückgelegt werden, Leute sich bewegen.. und es erstmal glauben.
Sie lächelte.
Sie hatte es selbst kaum geglaubt.
Unglaublich langsam machte sie sich auf zum Hüter der Stätte. Der war auch krank gewesen, aber da er eine Woche vor ihr umgefallen war, hoffte sie, er wäre wacher als sie es war. Sie mussten eine Liste anlegen, welche Redesigillen sie hatten und welche Reisesigillen. Iskarioth hatte ganz offensichtlich weder das eine noch das andere - zumindest diese Pforte nicht. Also war es ihre Aufgabe, die Sigillen zu finden. Sie hatte darüber nachgedacht, bevor sie umfiel. Wenn ihre Vorfahren die Teile der Pforte und alle Reisemöglichkeiten in alle Winde verstreut hatten, konnten einige vielleicht verloren gegangen sein. Doch sicherlich nicht alle. Sie wusste, dass einige der Aldermänner Sigillen besaßen - aber sie hatten die Bilder darauf nie zuordnen können. Es waren abstrakte symbole, die so wirkten, als sollte man sie eigentlich nicht zeichnen können.
Sie musste mal mit dem Auditor reden, wenn der wieder auf den Beinen war. Vielleicht würde das diesen König beruhigen. Das Wissen, dass nicht einfach irgendein Irrer das Tor öffnen und eine Armee in sein Reich schicken konnte. Wobei Es natürlich schwieriger wurde mit jeder gefundenen Sigille. Aber das Königreich musste das Tor ja nicht öffnen. Soviel sie wusste, geschah das freiwillig. Soviel sie wusste. eigentlich wusste sie noch nicht wirklich, wie es funktionierte.
Sie brauchte die alten Schriften und Legenden - jede, sie sie bekommen konnte. Und die Atzelari. Allerdings war die Hüterin der Kristalle ausgeprägt ... schlecht gelaunt gewesen? wenn man das bei ihr so sagen konnte. Irgendein Fremder war abgereist und musste irgendetwas mitgenommen haben, was den Atzelari sehr, sehr kostbar war. Tjarde hatte noch gehört, dass man anscheinend versucht hatte ihm zu folgen, aber das Schiff hatte schon abgelegt gehabt. Uff... Seelenkristalle? hoffentlich nicht. Kristalle des Daevar? auf keinen Fall. Keiner der Fremdnen hatte auch nur einen zu sehen bekommen. Also: was hatte er einem Atzelari klauen können?
Ihre Beine wurden wackelig. Keine gute Idee. Und wieder setzten. wieder ins Bett? wieder ins Bett.

RE: Die Insel der Hoffnung
in Die Insel der Hoffnung 02.02.2025 10:27von Britta • 12.168 Beiträge
sie kamen alle langsam wieder auf die Füße, wobei der Hüter der Stätte wirklich immer noch schlecht aussah. Trotzdem wurde es Zeit sich wieder an die Arbeit zu machen.
Es ärgerte Tjarde, dass sie die letzten zwei Unterhaltungen mit Iskarioth verpasst hatte. Aber man hatte ihr versichert, das wäre nicht schlimm. Shean war anscheinend aufgebrochen, um seinem Vorgesetzten Bescheid zu sagen. Doch der Weg war weit und auch dort herrschte Winter, es war klar, dass es dauern würde. So waren auch zwei Treffen vergangen, wo sie nur mit der Frau auf der anderen Seite des Tores hatten sprechen können. Anscheinend hatte Iskarioth zwar Wachen an die Tore gesetzt, aber es musste eine Art von eher für sinnlos gehaltenem Dienst sein. Die Taldopriesterin hatte das Gefühl,dass man dorthin Leute abschob, die irgendwie in Ungnade gefallen waren. Oder vielleicht Söhne und Töchter, die man weit weg von ernsten Dingen wissen wollte. Trotzdem war es gut gewesen, mit ihnen zu reden.
DER FÜNFTE war vernichtet. Seine Truppen lieferten sich noch Gefechte in der toten Zone, dort, wo einst die Kuppel gestanden hatte, doch auch sie waren so gut wie zerstört. Natürlich war zu befürchten, dass sich hier und dort noch seine Anhänger versteckten, aber zumindest offiziell wusste niemand davon. Zumindest diese Beiden nicht. Beide waren sich sicher, dass Iskarioth begeistert sein würde über den Kontakt und ein reger Austausch bald möglich. Tjarde hegte Zweifel.
Sie sah es an den Reaktionen ihrer eigenen Leute. An den Fragen. Sorgen. Ja, da war Begeisterung. Jubel im Sinne eines "endlich nach Hause". Aber die Klügeren fragten sich schon, ob "zu Hause" nach 1000 Jahren noch so zu Hause war. Welche Gefahren es brachte, das Tor RICHTIG zu öffnen. Zum Reisen. In die Heimatwelt des Feindes. Wer garantierte denn, dass die Beiden ECHT waren und nicht hinter ihnen die Horden des Feindes lauerten, selbst wenn dieser vernichtet war?
Zumindest die Hüter und Priester hier waren sich einig: KEINE EXPERIMENTE bis zur Jahreswende. Kein Öffnen des Tores zum Reisen. Man würde die Schicksalsschmiede wieder einladen. Einige Beobachter des Königreiches, einfach, um da guten Willen zu zeigen. Und weil man das Königreich vielleicht doch brauchen würde. Nicht als Herrn, aber als Verbündeten, auf Augenhöhe. Wobei da die Frage war, was man diesen Leuten bieten konnte, was so kostbar für sie war, dass sie bereit waren, sich mit "Verbündete" zu begnügen.
Die Schicksalsschmiede zumindest waren sehr angenehme Gäste. Sie agierten vorsichtig und freundlich. Auch wenn dieses "Blutopfer" des Marbopriesters sehr, sehr merkwürdig war. Wer bei allen vernünftigen Gedanken schnitt sich denn freiwillig in den Körper um sein Blut den Göttern zu geben? und was sollten die damit anfangen können? Außerdem konnte man danach doch gar nicht mehr so gut arbeiten, bis das verheilt war. Und die Wunde konnte sich entzünden?
Total unsinnig. Sie schüttelte den Kopf. Zuerst hatte sie gedacht, Marbo wäre ein anderes Gesicht von Mora. Dem Tod. Aber ... mh...
Mit Candrisha, der Candra-Priesterin kamen sie dagegen erstaunlich gut klar. Die Regeln waren schnell festgelegt worden und die Stämme zeigten bisher keine große Abwehrhaltung dagegen. Natürlich würden sie auf dem Stammestreffen darüber reden müssen, aber solange die Incarnoi von Wolf auf diese Frau aufpassten, wenn sie jagte, war es nur ein weiterer Wolf im Wald. Meine Güte, sie alle waren keine kinder, die glaubten, die WElt sei ungefährlich. Wer den ersten Bären oder Zornesdachs gesehen hatte wusste das.
Kurz dachte sie an ihren Geburtsort, ihre "Heimat". Das tote Land. Nur Verrückte lebten dort, hatte sie den Fremden gesagt. Und das war wahr. Niemand verstand, warum man die Hässlichkeit dort lieben konnte. Und das war auch wahr. Aber nirgendwo hatte sie einen Sternenhimmel gesehen, der so phantastisch schön war. Der Zauber der Ruinen, die neben der Gefahr, dem Tod, auch Wissen und Schätze bargen. Dem verseuchten Land, das einen umbrachte - oder Überleben lehrte, wenn man stark genug war.
Sie hatte ihm den Rücken zugekehrt, ebenso wie Cho, dem Zerstörer, der noch immer ihre Seele lockte. Sie war ihrem Mann gefolgt und Teil des Nomadenstammes geworden, war von Taldo erwählt worden und hatte der Erwählung gehorcht. Aber... uff. ... KEIN Aber. Es war die richtige Entscheidung gewesen!
Sie musste mit den anderen, den Hütern reden. Es gab eigentlich nur zwei Stämme, die als Wachen für nächstes Jahr in Frage kamen. Die Nomaden, weil sie am Besten mit den Fremden reden konnten, am meisten über die Insel wussten. Oder den Todlandstamm, der sich am besten mit dem Überleben auskannte. Der die Ausgestoßenen aller Stämme versammelte. Die, die nichts zu verlieren gehabt und ein neues Leben gefunden hatten.
Natürlich würden viele andere sich bewerben. Die Heimischen, die ERidmeer waren. Die Sumpfleute, der Muschelstamm, die Seefrieder. Sie musste in Ruhe über die Vor- und Nachteile dieser Stämme nachdenken, um dem Hüter ihren Rat zu geben. Entscheiden würden diese, aber ein guter Rat würde ja nicht schaden.

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