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RE: nach Kerran
in nach dem RC 9 - 2023 17.09.2024 11:16von Geschichtenerzähler • 201 Beiträge
Sie verabschiedeten sich und Elisabeth machte sich ans Werk. In den nächsten Wochen erhielt Jonathan zweimal kurze Nachrichten mit Neuigkeiten von ihr: Die erste bestätigte, dass sie Kontakt zu ihren unbekannten Interessenten hatte. Die zweite äußerte Bedenken, wollte man sich partout nicht in der Akademie Treffen sondern "an einem neutralen Ort".
Elisabeth schien der Ansicht zu sein, ein Treffen würde sich trotzdem lohnen (und Jonathan kannte sie gut genug um zu Wissen, dass sie der Sache nun unbedingt auf den Grund gehen wollte). Sie bat Jonathan, eine kleine Truppe zusammenzustellen, um sie unauffällig zu begleiten.
Drei Wochen später erhielt Jonathan die Mitteilung, das die Flotte - seine Flotte - den Hafen Uthmark's anlief.
Die Ineshka glitt anmutig in die Hafenbucht und ankerte erstmal auf offener See. Eines der Beiboote wurde zu Wasser gelassen und eine kleine Delgation machte sich auf zur Hafenmeisterei. Ihnen wurden Plätze im oberen Hafen angewiesen, wo bereits Schffe des Hauses Steinfaust anglagen. Spätestens jetzt wurde ein Bote zum Pathottempel entsandt.
Das Anlegen verlief ohne Zwischenfälle und der Kapitän bat bei Eradan um Erlaubnis zur Feier der ersten erfolgreichen Überfahrt, eine Ration Schnaps für einen Umtrunk auszugeben.
Kurosch und Kolmann meldeten sich mit einer kleinen Gruppe Steinfäuste ab, um Kontakt zu den Truppen vor Ort aufzunehmen.
Silas und Sarkan folgten der Ineshka in den Hafen und legten am Pier neben ihr an. Keiner von ihnen freute sich auf das ausgiebige procedere und die Kontrollen, die sie erwarteten doch es stellte sich heraus, dass die Hafenmeisterei von Uthmark ihnen gewogener war als die in Eridion. Vielleicht hing dies auch mit den Steinfäustler Söldnern zusammen, die Wachposten an beiden Piers stellten und jeden Passanten mit finsteren Blicken verfolgten.
RE: nach Kerran
in nach dem RC 9 - 2023 30.09.2024 11:20von Geschichtenerzähler • 201 Beiträge
Die Flotte sandte Boten aus, um benötigte Vorräte aufzufüllen und die Crews machten sich an die routinemäßige Wartung und Inspektion der Schiffe. Wenig später kehrten die Steinfäustler zurück und berichteten, wie es mit der Verstärkung aussah:
Man hatte, seitdem die Befehle aus Eridion eingegangen waren, alle Truppen in Uthmark zurückgehalten, die nicht zwingend auf den Schiffen des Hauses benötigt wurden. Auf diese Weise hatte man noch 130 Männer und Frauen zusammenziehen können, die den Kriegszug unterstützen würden.
Leider gab es ein Problem: In Ermangelung einer Garnision auf Uthmark hatte man ein Lagerhaus am Hafen angemietet und die Söldner darin kampieren lassen. Dies hatte natürlich die Aufmerksamkeit der Bewohner erregt und für Reibereien gesorgt. Zudem waren die Truppen aus ganz unterschiedlichen Einsätzen zurückgekommen: Manche waren verletzt gewesen, andere gelangweilt und sie alle hatten in der Waartezeit keinen neuen Sold erhalten. Kurz gesagt, so fasste Kolmann zusammen: "- brauchen die Männer ne Pause von der Zwangspause. Und vielleicht was anständiges zu essen?"
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Knassus von Unterfels ließ es sich nicht nehmen, der Kollegin aus Uthmark persönlich seine Aufwartung zu machen. Man musste ja die Kontakte pflegen. Die beiden unterhielten sich ein paar Augenblicke über Nebensächlichkeiten und verblieben mit dem Versprechen einer Korrespondenz per Brief. Dann überließ der Magister ihnen zwei seiner Schüler für ihre Nacht- und Nebel-Aktion.
Am späten Abend begab sich also Elisabeth "alleine" in eine abgelegene Gegend nicht weit entfernt von der Akademie. Sie fand einen Hinterhof, in dem einige Kisten unsachgeäß gestapelt waren. Eine Wäscheleine trennte den hinteren Teil des Hofes von vorderen ab. Was sich dem bloßen Auge nicht sofort offenbarte, waren die zusätzlichen Augen, die auf den Platz gerichtet waren: Eine der Türen stand unmerklich offen und im Raum dahinter warteten Grim's Truppe und die Magier mit Jonathan.
Eine Gestalt, die in einem Mantel mit Kapuze verhüllt war, betrat hinter Elisabeth den Hof. Es handelte sich vermutlich um einen Mann, jedenfalls war er sehr hoch gewachsen und breit gebaut. Die klobigen Ausbeulungen des Mantels ließen auf irgendeine Art der Rüstung schließen. Seine Stimme war tief, als er sprach: "Magistra. Es freut uns, dass ihr unserer Einladung nachgekommen seid..."
Elisabeth drehte sich gemessen um. So einfach war sie nicht aus der Fassung zu bringen: "Guten Abend. Ich nehme an, ihr gehört zu denjenigen, die so insistent an meiner Forschung interessiert sind? Würdet Ihr mir verraten, mit wem ich spreche? Dieses Ungleichgewicht an Informationen erscheint mit ungerecht."
"Ihr könnt mich Amman nennen. Ich kann mir vorstellen, dass viele sich für eure Arbeit interessieren. Ich will auch gar nicht lange fackeln... ich möchte, dass Ihr mir alles berichtet, was ihr über eine Maske wisst, an der ihr gearbeitet habt. Ihr wisst, wovon ich rede."
"Eine Maske ist nicht sonderlich aufschlussreich", erwiederte Elisabeth: "Könnt Ihr näher ausführen, was die Eigenschaften dieser Maske waren? Wem sie gehörte?"
"Ich weiß nicht, ob ihr versucht mich zum Narren zu halten, doch ich rate euch bereits jetzt, dass das keine gute Idee ist... Die Maske wurde von einem Söldner namens Jo benutzt, auf einer Reise nach Kerran. Wir wissen, dass sie von euch kam.
Wer hat sie euch gegeben und was genau habt ihr damit gemacht? Wie funktioniert sie?"
Elisabeth verschränkte die Arme: "Und warum interessiert euch das? Ich glaube an die Verbreitung von Wissen doch Euch muss bewusst sein, dass alles was mit Kerran - oder Daskgrimm - zu tun hat in höchsten Maße ... heikel ist und mit Fingerspitzengefühl zu behandeln."
Der Mann schnaubte: "Heikel - beleidigt die Realität eure zarten Sinne?", spottete er: "Mein Grund ist, dass die Expedition nach Kerran verschollen ist! Ihr werdet mir sagen, was Ihr wisst und wie wir sie finden, bevor ich mich vergesse!"
Elisabeth stockte, am Rande einer Entscheidung.
Neben Jonathan flüsterte Eirik abwesend: "Dach"
Jonathan ließ unauffällig seinen Blick aufs Dach fallen, während er sich auf seinen Stock stützte. Ihm war diese Information des Mannes völlig schleierhaft. Ja, die Maske war zwar mit Jo nach Kerran gereist, jedoch von ihm nie benutzt worden. Nur Esmeralda hatte im Traum des 5. zur letzten Jahreswende die Maske zum ersten Mal überhaupt eingesetzt. Jonathan war ziemlich sicher, daß niemand außer den Schicksalsschmieden damals entkam. Woher also wussten die Leute von ihr?
Während Nuni das "bunkern und banken" der Ladung begleitete und die Ladelisten verglich, beschäftigte sich Eradan mit den neu hinzugestoßenen Steinfäusten. In der Zeit als die Heiler sich um die Verletzten und Versehrten kümmerten, teilte er die anderen in ein leichtes Training ein. Genug um nicht die Kampfkraft zu verlieren, aber doch so wenig, das einer Rekonvaleszenz auf der Reise nichts entgegen stand.
Das offizielle Abmieten des Lagerhauses und so weiter überließ er seiner Steinfaus Ordonanz. Dafür war sie ja dabei.
Möge der Wind in Deinem Rücken nie Dein Eigener sein!
RE: nach Kerran
in nach dem RC 9 - 2023 01.10.2024 06:25von Geschichtenerzähler • 201 Beiträge
Leider ließ das Training zu wünschen übrig: Die neu hinzugekommenen Söldner waren schlecht organisiert, weniger eine Einheit als mehrere kleine Grueppchen. Jene, die sich unter ihnen als Anführer hervorgetan hatten, hatten zwar die Männer im Griff, jedoch keine Ahnung davon, wie man einen Trupp organisierte (Der Vergleich zu Anführern einer Gang drängte sich auf). Auch begegneten sie Eradan mit Skepsis und Misstrauen.
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Jonathan konnte schemenhaft eine weitere Gestalt auf dem Dach erkennen. Eine Reflektion auf Metall verriet mindestens eine weitere auf der von ihnen einsehbaren Seite.
Elisabeth ließ sich kaum eine Reaktion anmerken. Wenn das aufbrausen von Amman ihr Angst gemacht hatte, verbarg sie dies gut: "Also versucht ihr jemanden zu finden und habt keinen Erfolg damit gehabt...."
Jonathan bat um Azroths Sicht der Dinge und besah sich den Kapuzenmann und die Personen auf den Dächern im arkanen Spektrum an. Wenn dort Magie im Spiel war wollte er das vorher wissen. Ansonsten überließ er Elisabeth die Gesprächsleitung.
Eradan war deutlich nicht zufrieden. Aus seiner Sicht wäre es besser diese Truppen aufzuspalten und auf die anderen Teams zu verteilen. Nachdem er sich das Training angesehen hatte, ging er zu Kurosch und fragte nach ihrer Sicht der Dinge.
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